Hiroshima und Nagasaki mahnen:
Atomwaffen abschaffen!
- Vor 75 Jahren verwandelten die
USA durch den erstmaligen Einsatz
zweier Atombomben Hiroshima und
Nagasaki in eine lodernde Hölle.
- Heute bedrohen uns weltweit mehr
als 13.000 Nuklearwaffen. 20 lagern
im rheinland-pfälzischen Büchel.
- Die atomare Bedrohung nimmt
wieder zu.
Jahrestag eines Menschheitsverbrechens
Atompilz
über Hiroshima, eine Stunde nach dem
Abwurf der Atombombe am 6. August 1945.
Foto: US-Armee |
Am 6. und 9. August 1945, warfen die
USA zwei Atombomben auf die japanischen
Großstädte Hiroshima und Nagasaki ab.
Die Explosion der zum ersten Mal
eingesetzten Waffen verwandelte die
beiden Städte in eine lodernde Hölle.
65.000 Menschen verbrannten auf der
Stelle, 200.000 weitere starben in den
folgenden Monaten. Viele Überlebenden
dieses Menschheits-verbrechens litten
und leiden bis heute an den Folgen der
radioaktiven Verseuchung.
Gefahr eines Atomkriegs wächst
Statt ‒ wie im Atomwaffensperrvertrag
vorgesehen ‒ die Atomwaffenarsenale
abzubauen, sind die Atommächte dabei
ihre Kernwaffen zu modernisieren.
Insbesondere die USA treiben ihre
atomare Aufrüstung seit Jahren
systematisch voran, um sich die
Fähigkeit zu einem angeblich „begrenzten
Nuklearkrieg“ zu verschaffen. Dieser
soll durch neue Kernwaffen von
geringerer Sprengkraft, sogenannte „Mini-Nukes“
geführt werden ‒ das sind Atombomben mit
fast der Sprengkraft der
Hiroshima-Bombe.
Während die Einsatzrichtlinien
Russlands, Atomschläge lediglich für den
Fall vorsehen, dass es mit Nuklearwaffen
attackiert wird oder seine staatliche
Existenz in akuter Gefahr ist,
beinhaltet die aktuelle Nuklearstrategie
der USA von 2018 die Option eines
Erstschlags.
Parallel dazu reißt Washington
sukzessive das Ende des letzten
Jahrhundert geschaffene
Rüstungskontrollsystem nieder: durch den
Ausstieg aus dem ABM-Vertrag (2002),
durch den Rückzug aus dem INF- Vertrag
(2019) und nun auch aus dem Open
Skies-Vertrag. Der New-Start-Vertrag
zwischen den USA und Russland zu
Begrenzung der strategischen
Nuklearwaffen steht nächstes Jahr
ebenfalls vor dem Aus.
Gleichzeitig intensiviert auch die NATO
ihre Vorbereitungen auf einen möglichen
Atomkrieg. Die
NATO-Verteidigungsminister stimmten im
Juni einem Strategiepapier zu, wonach
die NATO gegen mögliche Bedrohungen alle
ihre „defensiven und offensiven
Fähigkeiten“ – „von der Raketenabwehr
bis zu nuklearen Erstschlägen“ richten
werden.
Zudem behalte sie sich vor,
konventionelle Mittelstreckenr-aketen in
Europa aufzustellen, die jederzeit
„nuklear aufgerüstet werden“ könnten.
Diese Option veranlasste Moskau zu einem
Nukleardekret, das den Start solcher
Raketen zum Auslöser eines atomaren
Gegenschlags erklärt.
Abzug
der Atomwaffen aus Büchel ‒ keine
"nukleare Teilhabe"!
Vor diesem Hintergrund erhält die
Ankündigung von Verteidigungsministerin
Kramp-Karrenbauer, 30 kernwaffenfähige
Kampfflugzeuge aus den USA kaufen zu
wollen, besondere Brisanz. Sie sollen
die veralteten „Tornados“ ablösen, die
bisher die Möglichkeit boten, die
US-amerikanische Atombomben, die im
Fliegerhorst Büchel lagern, ins Ziel zu
tragen, und so die „nukleare Teilhabe“
auch in den kommenden Jahrzehnten
sicherstellen.
Diese Beteiligung an der atomaren
Rüstung ist nicht nur unmoralisch,
sondern erhöht die Gefahr eines
Atomkrieges in Europa und widerspricht
dem Geist des Atomwaffensperrvertrags.
Für die 7,5 Milliarden Euro, die die
geplanten 30 F-18-Kampfjets kosten,
könnte man 100.000 Betten auf der
Intensivstation, 30 000 Beatmungsgeräte
und ein Jahresgehalt für 25 000 Ärzte
und 60 000 Krankenschwestern zahlen.
75
Jahre nach dem atomaren Massenmord–
Verbot von Atomwaffen unterzeichnen!
Mit den Abwürfen jähren sich auch 75
Jahre Engagement für eine
atomwaffenfreie Welt. So sind über 7.000
Städte in 162 Ländern den „Mayors for
Peace“, den Bürgermeistern für den
Frieden, beigetreten, darunter auch
Heidelberg.
Vor drei Jahren verabschiedeten 122
Staaten bei den Vereinten Nationen einen
Vertrag über das Verbot von Atomwaffen.
40 Länder haben das Abkommen
mittlerweile ratifiziert. 82 Staaten
bereiten ihren Beitritt vor. Mit 50
Beitritten tritt das Abkommen in Kraft.
Es ist ein Skandal, dass die
Bundesregierung die Unterschrift unter
dieses UN-Abkommen verweigert.
Wir fordern die sofortige
Unterzeichnung! Auch der
Bundestagsbeschluss aus dem Jahr 2010
zum Abzug der US-Atomwaffen am Standort
Büchel muss endlich umgesetzt und Pläne
zur „Modernisierung“ der Atomwaffen
müssen gestoppt werden!