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15./16. 8. 2008 - "Karrieretreff" der Bundeswehr


Offener Brief an die Stadt

Flugblatt "Ausbildungsplätze statt Kriegseinsätze!" (PDF 97 KB)


Karriereportal der Bundeswehr
"KarriereTreff Bundeswehr" für Sie auf Tour
)

Frank Brendle, junge Welt, 05.03.2008
Propaganda in Olivgrün
Bundeswehr auf Rekrutierungsmission: Hunderte Reklameeinsätze sollen Nachwuchs ins Militär treiben. Hartz-IV-Sperre für Verweigerer von 

NGO-Online, 04. März 2008
"Karriere-Truck" & "Eventmodule" Bundeswehr wirbt vehement bei Schülern um Nachwuchs 

Initiativen

Broschüre von Connection e.V.
"Beiträge und Aktionen gegen Rekrutierung"

DFG-VK: Rekrutierungen der Bundeswehr

DFG-VK Initiative Bundeswehr abschaffen

Bundeswehr Wegtreten!


20.9.2008: Afghanistan-Demonstrationen in Berlin und Stuttgart 
Dem Frieden eine Chance, Truppen raus aus Afghanistan Nein zur Verlängerung der Mandate für den Bundeswehreinsatz in Afghanistan
http://www.afghanistandemo.de/
 


Georg Schramm, "Neues aus der Anstalt", ZDF,1.7.2008
"Warum ist der Hindukusch unsere Ostflanke"

 

 

 

Ausbildungsplätze statt Kriegseinsätze!

Keine öffentliche Werbeveranstaltungen der 
Bundeswehr in Heidelberg!

Die Bundeswehr führt am 15. u. 16. Juli eine Anwerbeveranstaltung auf dem Uniplatz durch, ihren "Karrieretreff Bundeswehr".
Die BW fährt dazu mehre große Trucks vor und versucht die jungen Leute mit einem vielfältigen Spiele- und Unterhaltungsprogramm anzulocken (siehe: "KarriereTreff Bundeswehr" für Sie auf Tour ). Außerdem wird verstärkt in den Schulen für einen Besuch der militaristischen Kirmes geworben.

Im einem offenen Brief an die Stadt protestierten Heidelberg Forum gegen Militarismus und Krieg, Heidelberger Friedensratschlag, Die LINKE HD, DKP HD, VVN/BdA HD und Bunte Linke HD dagegen und forderten u.a., der Bundeswehr keine Auftritte auf öffentliche Plätzen mehr zu gestatten.

Während der 2-tägigen Veranstaltung selbst sind zudem auch einige Gegenaktionen geplant.

Die zentrale Kundgebung dagegen, mit Infostand, ist 
am Di. 15.7. um 17 Uhr 

Daran werden sich weitere Aktionen anschließen.

Solche Werbeshows der Bundeswehr auf öffentlichen Plätzen fanden bereits in vielen Städten statt. Überall gab es auch Proteste. In Frankfurt wurde dabei der Fraktionsvorsitzende der LINKEN im Frankfurter Römer, Lothar Reininger unsanft vom Platz geführt als er Flugblätter an die Besucher verteilte.


Kein „Karrieretreff Bundeswehr“ in Heidelberg!
Offener Brief an den Oberbürgermeister und den Gemeinderat der Stadt Heidelberg
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister, sehr geehrte Stadträte,

wir, die unterzeichnenden Gruppen und Organisationen wenden uns mit diesem offenen Brief an Sie, um Ihr Augenmerk auf eine friedenspolitisch äußerst problematisch Veranstaltung der Bundeswehr in unserer, durch die Präsenz kriegführender Truppen ohnehin schon stark militarisierten Stadt, hinzuweisen.

Um ihren steigenden Bedarf an Berufs- und Zeitsoldaten zu decken, weitet die Bundeswehr zurzeit ihre Anwerbebemühungen massiv aus. Neben den regelmäßigen „Beratungsterminen“ in den Arbeitsagenturen und Jobcentern sind in diesem Jahr über 700 Veranstaltungen auf Marktplätzen, an Messen und in Schulen geplant, durch die vor allem Schüler von Gymnasien und Berufsschulen verstärkt auf die militärischen Karrieremöglichkeiten beim Militär aufmerksam gemacht werden sollen. Mit einer durch Eventcharakter und Spiele aufgepeppten Kriegshandwerks-Reklame sollen vor allem technik- und musikbegeisterte Jugendliche angelockt werden.

Am 15. und 16. Juli will die Bundeswehr auch auf dem Uniplatz in Heidelberg einen zweitägigen „Karrieretreff“ durchführen. Wir protestieren entschieden gegen diese Rekrutierungsveranstaltung und fordern die Stadt Heidelberg auf, die Erlaubnis für einen Auftritt der Bundeswehr auf einem öffentlichen Platz der Stadt zurückzuziehen.
(mehr ...)


Bundeswehr auf Rekrutenfang

Die folgende Beispiele zeigen, wie die Bundeswehr junge Leute anzulocken versucht.

Ein Tornado des Aufklärungsgeschwaders in Nörvenich
Ein Tornado des Aufklärungsgeschwaders in 
Nörvenich 
(Quelle: Bundeswehr Karriereportal)

 "Woouuh, das ist fett!“, mit leuchtenden Augen verfolgt Kevin S. aus Köln die Flugzeugsilhouetten mit den hellen Punkten am Heck. Vor einigen Sekunden waren die beiden Tornadokampf- flugzeuge wenige Meter von Ihm entfernt über die Startbahn des Fliegerhorst in Nörvenich gerast, jetzt war schon nur noch das Grollen der Triebwerke aus der Entfernung zu höre.

aus: Soldat für einen Tag
Interessenten für eine Karriere bei 
der Bundeswehr beim Truppenbesuch

 

 

Die Wehrdienstberatung beim größten Kreiswehrersatzamt Deutschlands stellt sich vor 

Am Freitag, den 6. Juni 2008 führte die Wehrdienstberatung in Berlin Treptow-Köpenick einen Truppenbesuch mit der Caspar-David-Friedrich Oberschule aus Berlin Hellersdorf beim größten Kreiswehrersatzamt Deutschlands in Berlin durch. 
... Im Schulungsraum der Wehrdienstberatung wurden Berufs- und Laufbahnmöglichkeiten bei den Streitkräften im Rahmen eines Vortrages vermittelt. Die anschließende Diskussion bei belegten Schrippen und Kaffee verdeutlichte ein hohes Interesse der Jugendlichen am Arbeitgeber Bundeswehr. Eine Führung durch das Auskunfts- und Beratungszentrums des Kreiswehrersatzamtes ... nahm den Schülern die letzte Angst vor der Musterungsbehörde.

Klassenlehrerin Ute Rechow war von der Präsentation angetan und wird auch künftig auf diese anschauliche Darstellung der Streitkräfte im Rahmen ihrer Unterrichtsgestaltung zurückgreifen. So haben die Wehrdienstberater aus Berlin-Treptow auch in den nächsten Jahren die Möglichkeit, interessierten Jugendlichen berufliche Perspektiven aufzuzeigen und Bundeswehr erlebbar zu machen. (Quelle: Bundeswehr Karriereportal, 6.6.08)

 

Wehrdienstberatung Magdeburg – „Mens sana in corpore sano“
Unter dem Motto “Mens sana in corpore sano” luden am 3. und 4. Juli die Schüler und Lehrer der Integrierten Gesamtschule „Willy Brandt“ in Magdeburg zum diesjährigen Schul- und Sportfest ein.


Georg Schramm, "Neues aus der Anstalt", ZDF,1.7.2008
"Warum ist der Hindukusch unsere Ostflanke"

Georg SchrammPassend zum Thema ist auch der hervorragende Vortrag des Kabarettisten Georg Schramm in der ZDF-Sendung 'Neues aus der Anstalt'. In der Rolle des Oberstleutnant Sanftleben sprach er zum Thema "Warum ist der Hindukusch unsere Ostflanke".

Es sei offensichtlich, dass "Krieg als Fortsetzung der Politik wieder an Bedeutung gewinnt. Unsere Truppenaufstockung in Afghanistan ist ja nur ein Einstieg. Kriegshandwerk hat Konjunktur. 

Die weltweiten Waffenkäufe haben einen neuen Weltrekord erzielt. ... Wir Deutschen sind auf Platz Drei der Weltrangliste bei den Rüstungsverkäufen. Wir haben allein bei den 50 ärmsten Länder unseren Umsatz vervierfacht. Gehen sie mal in den Busch, da ist Heckler & Koch die 'Rolex' unter den Handfeuerwaffen"

Zentrales Thema war der drohende Angriff gegen den Iran und die Propaganda, die mit einer falschen Übersetzung eines Ahmadinedschad-Zitats (Iran drohe damit, Israel von der Landkarte zu tilgen) dafür Stimmung macht. 

In seinem Vortrag führte Georg Schramm u.a. aus:

Georg Schramm... Wir erwarten als Initialzündung für einen Großkonflikt in kürzester Zeit einen israelischen Luftangriff mit amerikanischer Unterstützung auf die iranischen Städte Bushehr, Natans, Isfahan und Sagand. Das 'window of opportunity' ist nur kurz offen. Der Krieg muß ins Laufen kommen, solange Bush noch an der Regierung ist. Bei gutem Timing allerdings könnte es durchaus sein, daß der Konflikt ein bißchen Rückenwind für Kriegsveteran McCain bringt.

Ich rate an dieser Stelle übrigens, bei der Suche nach einem geeigneten Kriegsmotiv die Lehren aus dem Irakkrieg zu ziehen. Die derzeitige offizielle Sichtweise ist ja: der iranische Präsident Ahmadinedschad hat Israel gedroht.
Er hat gesagt: "Israel muß von der Landkarte getilgt werden." Dann ist natürlich ein israelischer Angriff logisch. Das ist präventive Notwehr. 

Georg Schramm Der Haken an der Sache ist natürlich: der Satz ist gar nicht gesagt worden... Der Satz "Israel muß von der Landkarte getilgt werden" ist nachweislich falsch. Richtig lautet die Übersetzung seiner Rede: "Das Besatzungsregime Israels muß Geschichte werden." Kleiner Unterschied, nicht? Dieser Satz ist eine völkerrechtlich korrekte Forderung. Da haben die katholischen Bischöfe vor ein paar Wochen sich noch viel drastischer über die israelische Ghetto-Politik geäußert. Erfreulicherweise hat übrigens unser ZDF-Oberbefehlshaber Schächter von diesem Irrtum Kenntnis bekommen und hat Anweisung gegeben, daß diese falsche Übersetzung innerhalb unserer Anstalt nicht mehr benutzt wird. Ich habe dem Folge geleistet...

Ich persönlich, Landsleute, rate an dieser Stelle: wir sollten den wahren Kriegsgrund ausnahmsweise mal auf den Tisch legen. Ich denke, die Heimatfront ist reif dafür. Wenn wir uns die Karte noch mal anschauen: der tiefer liegende Grund ist schlicht und einfach der Beginn des Endkampfes um das eurasische Becken, die letzten großen Öl- und Gasreserven dieser Erde. Bei der Gelegenheit sollten wir auch gleich reinen Tisch machen und den Leuten reinen Wein einschenken für die wahren Gründe, die tiefer liegenden Gründe für unser Afghanistan-Engagement. Auch das läßt sich ganz gut vermitteln. Nämlich, wir haben die Möglichkeit, von Afghanistan aus Sicherung der Ostflanke zu haben und beim Zangengriff beim Angriff auf die Ölreserven. Solche Motive müßten beim Blick auf die Tankstellenpreise doch eine gewisse Plausibilität kriegen. Damit müßte man's Ihnen schmackhaft machen können - um's mal zu sagen. Überlegen Sie einfach, was ist Ihnen wichtiger: Wahrung des Völkerrechts oder freie Fahrt am Wochenende, Grundgesetz oder eine warme Wohnstube. Also schicken Sie uns Ihre Söhne. Es lohnt sich für Sie.

Sendungsausschnitt bei YouTube: http://www.youtube.com/watch?v=em1Q4LaBmTw
Gesamtsendung beim ZDF: http://www.zdf.de/ZDFde/inhalt/31/0,1872,4291327,00.html 

Quelle: Arbeiterfotografie: http://www.arbeiterfotografie.com/iran/index-iran-0034.html 
siehe dort auch das Iran-Tagebuch: http://www.arbeiterfotografie.com/iran/index-iran-0000.html)