Samstag 19. April 2003, 16:12 Uhr
2.000 Menschen protestierten gegen Neonazi-Aufmarsch in Heidelberg

Heidelberg (AP) Eine kurzfristig genehmigte Kundgebung einer rechtsextremistischen Kameradschaft hat am Samstag in Heidelberg mehrere tausend Gegner mobilisiert. Nach Polizeiangaben versammelten sich etwa 2.000 Gegendemonstranten nahe des Bahnhofs, wo etwa 100 Neonazis gegen den US-geführten Irak-Krieg demonstrierten. Die Kundgebung war erst am Morgen vom Verwaltungsgericht Karlsruhe unter Auflagen genehmigt worden, wie Polizeisprecher Harald Kurzer sagte. Der Polizei sei es gelungen, beide Lagerauseinander zu halten, ohne dass es zu Zwischenfällen kam.

Die Organisatoren einer geplanten Friedenskundgebung vor dem Hauptquartier der US-Streitkräfte in Deutschland hätten sich spontan entschlossen, ihre Veranstaltung in die Innenstadt zu verlegen, sagte der Sprecher. Zusätzlich seien zahlreiche autonome Gruppen erschienen, um gegen die Rechtsextremisten zu demonstrieren. Gegen 15.30 Uhr seien beide Kundgebungen beendet gewesen. Unter den Rechten habe sich auch der ehemalige NPD-Anwalt Horst Mahler und der bekannte Neonazi Christian Worch befunden.