[home] [Überblick "Panorama"] 

Gerhard Lange (Ges. für internat. Verständigung GIV):
Ein Wort an die Selbstgerechten in der Friedensbewegung

Der Friedensbewegung ist es weder gelungen, den Überfall
auf Jugoslawien, noch die anglo-amerikanische Aggression
gegen den Irak zu verhindern. Auch die bis heute andauernde
logistische Unterstützung für die Basatzungsmächte im Irak
von deutschem Boden aus konnte nicht verhindert werden.
All dies offenbart die politische Bedeutungslosigkeit der
Friedensbewegung.

Ausgerechnet diese Vereinigung der politisch Bedeutungslosen
maßt sich nun an, dem irakischen Volk vorschreiben zu
wollen, wie es sich den Besatzern gegenüber verhalten sollte.
Sie konstruiert einen Gegensatz zwischen gewaltlosem und
gewalttätigem Widerstand und betreiben somit, ob bewußt oder
unbewußt, das Geschäft der Besatzer.

Der irakische Widerstand verdient unsere Unterstützung bei dem
Versuch, die Kosten der Besatzung derart in die Höhe zu treiben,
daß den anglo-amerikanischen Aggressoren für absehbare Zeit
die Lust vergeht, weitere Länder anzugreifen und zu unterwerfen.
Wenn dies gelingt, haben die irakischen Freiheitskämpfer mehr
für den Frieden getan, als die Feiertagsprotestler der Friedens-
bewegung.

Zum Schluß noch ein Wort an die Selbstgerechten in der Friedens-
bewegung: Während des 12jährigen Embargos und der fast täglichen
Bombardierungen sind ca. 1,5 Millionen Iraker ums Leben gekommen.
In dieser Zeit hätte es viele Möglichkeiten gegeben, das Leid
der Menschen zu lindern und Leben zu retten. Jeder einzelne
sollte sich fragen, was er im Rahmen seiner Möglichkeiten getan
hat, um diesen Menschen zu helfen. Viele werden dann vermutlich
feststellen müssen, daß sie durch Tatenlosigkeit mitschuldig
wurden an diesem Völkermord.

Gerhard Lange