Home Freitag 20. April 2007

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Weitere Infos zum Thema 

Monitor (WDR), 8.02.2001
"Es begann mit einer Lüge
Manuskript der Sendung
(pdf-Datei, 52k) 

Rüdiger Göbel, junge Welt, 24.03.2007 Friede, Freude, Krieg 
Zum Jahrestag des Angriffs auf Jugoslawien macht sich Kanzlerin Merkel für eine EU-Armee stark. »Berliner Erklärung« nimmt Kurs auf Neuauflage der Europa-Verfassung 

junge Welt, 24.3.2007 
»Wir werden jeden Cent überbringen« Berliner Heinrich-Heine- Preis: Peter Handke wird im Kosovo Opfern des NATO-Krieges mehr als 50000 Euro übergeben. Ein Gespräch mit Rolf Becker, Schauspieler und Mitglied der Initiative "Dialog von unten statt Bomben von oben" 

»» Berliner Heinrich Heine Preis für Peter Handke

Gerd Schumann, junge Welt, 24.3.2007
Damals in Jugoslawien 
Begegnungen in einem Land mitten in Europa, das mit deutscher Hilfe zerstört wurde

Sabine Schiffer junge Welt, 12.03.2007 
Antiserbische Blaupause 
Wollt ihr den globalen Krieg? Die »freien Medien« sind die Wegbereiter. Das wurde anhand der Balkan-Kriege durchexerziert. 

Andreas Wehr, junge Welt, 24.03.2007
"Konstruierte Identität":
"Ein geeintes Europa als Garant für Frieden und soziale Sicherheit – Legenden wie diese begleiten den EU-Integrationsprozeß seit seinem Beginn. Mit der Realität haben sie allerdings nur wenig zu tun" meint 

Cathrin Schütz, 26.03.2007 
Politische Selbstjustiz 
John Laughland komplettiert mit seinem Buch die Literatur zum Milosevic-Prozeß

Hannes Hofbauer aus Pristina, junge Welt, 23/24.01.2007 
Kosovo heute: Politischer Alltag unter dem Kolonialregime

Norman Paech
UNO und Völkerrecht stehen auf dem Spiel Referat auf dem 13. Friedenspolitischen Ratschlag, 2./3. 12. 2006 in Kassel 

Hans Wallow, FREITAG, 03.11.2006 
Es geschah in unserem Namen
Der Angriff auf die Varvarin-Brücke während des Kosovo-Krieges 1999 - Angehörige der Opfer haben vor dem Bundesgerichtshof (BGH) in Karlsruhe geklagt  

Eckart Spoo, junge Welt, 11.07.2006
Die Medien und der Krieg 
Beim Angriff auf Jugoslawien 1999 marschierten Journalisten im Gleichschritt mit den NATO-Aggressoren. Diese Parteinahme hält bis heute an 

Norman Paech
Die Neugeburt der NATO

Ralph Hartmann, Ossietzky, 18. 2. 2006
Wem gehört Kosovo?
Ralph Hartmann, war früher langjähriger Botschafter der DDR in Belgrad

Jugoslawien  
- die Aktualität der Vergangenheit 

Ein Augenzeuge über Aspekte der westlichen Intervention

Vortrag u. Diskussion 

mit Kurt Köpruner, 
Jugoslawienkenner und Buchautor 

20.00 Uhr Griechische Taverne 
(Talstation der Bergbahn)

Anfang April starteten sechs Tornados nach Afghanistan, um die NATO bei den Kämpfen im Süden des Landes durch Feindaufklärung zu unterstützen. Es ist der bisher umstrittenste Bundeswehreinsatz in Afghanistan, auch aus dem Regierungslager kamen Gegenstimmen. Die Linksfraktion klagt vor dem Bundesverfassungsgericht, da sie in diesem, von keinem UN-Mandat gedeckten Kampfeinsatz, einen klaren Verstoß gegen das Grundgesetz sieht. Dieses begrenzt schließlich die Rolle der Bundeswehr sehr eindeutig auf die Landesverteidigung. Das Gericht nimmt den Vorwurf ernst, am 18. April ist schon die erste Verhandlung. Mit auf dem Prüfstand ist erneut auch die Frage, ob die NATO noch als echtes Verteidigungsbündnis anzusehen ist, nachdem nun die weltweite Intervention zu ihrer Hauptaufgabe wurde. 

Sowohl die Ausweitung des Einsatzgebietes der Nato, als auch die Rückkehr deutscher Truppen auf die Schlachtfelder, sind untrennbar mit der Politik Deutschlands und seiner NATO-Partner in Jugoslawien verbunden, die 1999 im Krieg gegen den verbliebenen Rest des Landes gipfelte. Beim 90-tägigen Bombardement beteiligten sich deutsche Kampflugzeuge zum ersten Mal nach 1945 an einem Kriegseinsatz. Der damalige Kanzler Gerhard Schröder rühmte sich in der Folge der "Enttabuisierung des Militärischen" und sein Verteidigungsminister verlegte später die Grenzen der Landesverteidigung an den Hindukusch. 

Begründet wurde der Krieg gegen Jugoslawien - wie die vorangegangenen massiven Interventionen , bei denen die Regierung von Kohl und Genscher eine Vorreiterrolle spielte - mit der Verteidigung des Selbstbestimmungsrechts und dem Schutz verfolgter Minderheiten. Vieles hatte, wie u.a. Berichte der OSZE beweisen, mit der Realität wenig zu tun. "Es begann mit einer Lüge" lautete daher auch zurecht der Titel eines ARD-Berichtes. Leider wurde die gesamte Propaganda zu Jugoslawien danach nicht weiter kritisch aufgearbeitet, so manches kann daher – leicht variiert – in anderen Konflikten wiederholt werden. Einige Aspekte wollen wir nun zusammen mit dem Zeitzeugen Kurt Köpruner diskutieren. 

Der Österreicher Kurt Köpruner war als Eigentümer einer international tätigen Firma seit 1990 häufig in verschiedenen Regionen des früheren Jugoslawiens. Vielfältige geschäftliche und private Kontakte ließen ihn die Konflikte in Jugoslawien intensiv miterleben. Die große Diskrepanz zwischen dem, was er selbst an Ort und Stelle erlebte, und dem was in Deutschland und Österreich darüber berichtet wurde, veranlasste ihn schließlich, seine Eindrücke in dem Buch "Reisen in das Land der Kriege" niederzuschreiben, das inzwischen schon in der dritten Auflage erschienen ist.  

Kurt Köpruner "Reisen ins Land der Kriege" DIEDERICHS, H. Hugendubel Verlag, I
SBN 3-7205-2413-2, 352 Seiten, geb., 19,95 EUR

Veranstalter: Heidelberger Forum gegen Militarismus u. Krieg


Es begann mit einer Lüge
Monitor-Autoren enthüllen Fälschungen in der Berichterstattung zum Kosovo-Krieg

Dreharbeiten; Bild: WDR24. März 1999: Im italienischen Piacenza starten deutsche Kampfjets gegen Jugoslawien. Es ist der erste Kriegseinsatz deutscher Soldaten nach dem Zweiten Weltkrieg. Nur aus einem Grund durften deutsche Soldaten am Krieg teilnehmen und der hieß: Abwendung einer humanitären Katastrophe. 
Verteidigungsminister Rudolf Scharping lieferte die Argumente für den Kriegseinsatz: Bilder von Massakern an der Zivilbevölkerung, von zerstörten Dörfern. Vom Operationsplan "Hufeisen" ist die Rede, ethnischen Säuberungen, das "Konzentrationslager" im Fußballstadion von Pristina, das Massaker an Zivilisten in Rugovo usw.

All dies "bewusste Fälschungen", so die Monitor-Journalisten. "Die humanitäre Katastrophe im Kosovo gab es erst durch die NATO-Luftangriffe", so der befragte OSZE-Chef William Walker. [mehr ....]

Manuskript der Sendung (pdf-Datei, 52k) 

 


Rolf Becker: »Wir werden jeden Cent überbringen« 
Berliner Heinrich-Heine- Preis: Peter Handke wird im Kosovo Opfern des NATO-Krieges mehr als 50000 Euro übergeben. 
Ein Gespräch mit Rolf Becker, Schauspieler und Mitglied der Initiative "Dialog von unten statt Bomben von oben", junge Welt, 24.3.2007   

"An diesem Samstag jährt sich der Jahrestag des NATO-Angriffs auf Jugoslawien zum achten Mal. Ein Datum, das nicht mehr allzu vielen Menschen präsent ist ... Das hat mit der Geschichte dieses Krieges zu tun. Er ist propagandistisch auf eine Weise vorbereitet worden, die bis heute auf das Bewußtsein der Menschen wirkt. Viele glauben immer noch, in Jugoslawien sei ein Diktator gestürzt worden. Sie glauben immer noch, der Krieg sei aus humanitären Gründen zur Errichtung von Rechtsstaat und Demokratie und für das Zusammenbringen der Völker geführt worden. Das Gegenteil ist eingetreten. Die Nationalitäten sind getrennt und das Land zerschlagen und zerstückelt worden, um es beherrschbar zu machen" [mehr ...]


Ruinen und Uranstaub

Welche Schäden entstanden durch den Beschuß mit DU-Munition? Eine Reise durch Serbien acht Jahre nach den Angriffen der NATO

Bomben auf Belgrad Bomben auf Belgrad. Am 21. April 1999 schossen die NATO-Angreifer das Hochhaus in Brand, in dem sich u. a. drei Fernseh- und Radiostationen befanden. Foto: AP

Von Barbara Hug
junge Welt, 24.03.2007 / Wochenendbeilage

Seit dem 24. März 1999 herrschte erstmals wieder nach 1945 Krieg in Europa. An diesem Tag gegen 20 Uhr erfolgten auf Befehl der NATO-Führung Luftangriffe auf die Bundesrepublik Jugoslawien. Betroffen waren zunächst Ziele in den Städten Belgrad, Pristina, Novi Sad. Eingesetzt wurden Marschflugkörper, abgefeuert von U-Booten in der Adria sowie B-52-Bombern, Kampfflugzeuge und später auch Tarnkappenbomber. Während des Krieges, der am 10. Juni beendet wurde, verschoß die NATO mindestens 35 000 Geschosse mit abgereichertem Uran. Die Opferzahlen auf serbischer Seite liegen bei 5500 getöteten serbischen Zivilisten und Soldaten. (mehr ...)