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von Karin Leukefeld: www.leukefeld.net

Vorträge

Wohin treibt Syrien - Video (19 min) des Vortrags vom 27.03.2012 bei der SPD Augsburg

Weltnetz.tv — Wohin treibt Syrien?
Gespräch auf dem Kasseler Friedensratschlag

jüngere Artikel der Referentin zum Thema

Zaghafter Wandel - In Syrien wird heute ein neues Parlament gewählt. Trotz neuem Wahlgesetz und offeneren Debatten: In dem von Unruhen geschüttelten Land will sich keine rechte Aufbruchsstimmung einstellen (jW 07.05.2012)

Premiere in Damaskus - Syrer hatten erstmals Wahl zwischen verschiedenen Parteien (jW, 08.05.2012)

Syrien zählt Stimmen aus (jW, 09.05.2012)

Terrorhilfe von der UCK - Syrische Aufständische vereinbaren mit ehemaliger kosovo-albanischer Untergrundgruppe Ausbildung und Training – und Kriegs-PR (jW, 09.05.2012)

Syrien: Sprengsatz gegen UN-Beobachter - Attentat auf Konvoi in Daraa. Aufständische fordern Militärintervention (jW, 10.05.2012)

Blutbad in Damaskus (jW, 11.05.2012)

neues deutschland, 3.5.2012
Die UN-Mission kann die politische Dynamik in Syrien verändern
UN-Vizegeneralsekretär Hervé Ladsous: Waffenstillstand wird von beiden Seiten gebrochen

neues deutschland, 19.4.2012
Syrien-Krise zerreißt die Region
Nachbarstaaten tief in Konflikt involviert

neues deutschland, 17.4.2012
Mit friedlicher Aktion gegen die Diktatur - In Paris berieten syrische Oppositionelle ihre politische Strategie

neues deutschland, 31.3.2012
Eine Stadt kämpft um Normalität
Zwischen Bürgerkrieg und Alltagsmühen - der Damaszener Vorort Harasta im März 2012

neues deutschland, 24.3.2012
Jagd auf Christen
Syrien: Vatikan beklagt Verfolgung durch Aufständische. Weitere EU-Sanktionen

jW, 10.03.2012
Konzertierte Aktionen
Die Golfstaaten, die USA und Westeuropa haben den ursprünglichen Protest in Syrien für ihre eigenen Interessen und eine Destabilisierungskampagne gekapert

neues deutschland, 28.2.2012
Demokratieauftakt oder Täuschung?
Am Stellenwert des syrischen Verfassungsreferendums scheiden sich die Geister

junge Welt, 12.12.2011
Syrische »Contras«
Aufständische von NATO-Experten ausgebildet

junge Welt, 22. September 2011
Gewollte Eskalation
Hintergrund. Syrien zwischen Reformen, Aufbegehren und westlicher Einmischung

Interviews

neues deutschland, 11.4.2012 Annans Mission wird letztlich erfolgreich sein
George Jabbour - inländischer Kritikern des syrischen Regimes - über die Umsetzung des Sechs-Punkte-Planes des UN-Sondergesandten

neues deutschland, 13.2.2012 Dialog und Versöhnung statt kämpfen
Syriens Vize-Außenminister Mekdad fordert internationale Unterstützung gegen bewaffnete Gruppen

jW 17.12.2011 / Wochenendbeilage Zwischen den Stühlen - Friedlicher Übergang statt bewaffneter Aufstand Viele syrische Oppositionelle haben es schwer, sich Gehör zu verschaffen. Damaskus reagiert mit Repression, Ausland mit Ignoranz

junge Welt, 14. Mai 2011
Syriens Kommunisten sehen "Chance" für Veränderungen
KP fordert zügige Umsetzung angekündigter Reformen. Kritik an "bewaffneten Rebellen" und "Provokationen" des Auslands

junge Welt, 9. Juli 2011
"Alle Waffen müssen von den Strassen verschwinden"
Gespräch mit Dschihad As-Saad Mohamad. Über Kommunisten in der syrischen Protestbewegung, Voraussetzungen für einen Dialog mit der Regierung und die Gegner der Opposition im In- und Ausland

junge Welt, 11. Februar 2012
"Syrien ist zum Schlachtfeld der Großmächte geworden"
Gespräch mit Louay Hussein, Mitbegründer der Organisation »Den syrischen Staat aufbauen«, einer im Oktober 2011 entstandenen Oppositionsgruppe, die auf eine innersyrische Lösung des Konflikts setzt.

junge Welt, 5.11.2011
"Es geht um sozioökonomische Gerechtigkeit"
In Syrien gibt es Konflikte innerhalb des Regimes wie innerhalb der Opposition. Ein Gespräch mit Kadri Jamil, Ökonom und Marxist im Nationalkomitee für die Einheit der Syrischen Kommunisten, die Teil der Volksfront für Veränderung und Befreiung ist.

Neues Deutschland, 17. August 2011 Wer ist die richtige Opposition?
Rim Farha zur Protestbewegung und Politik gegenüber Syrien *
Die syrische Kurdin ist Kommunal-politikerin der LINKEN in Berlin und zählt sich zur syrischen Opposition.

 

DISKUSSIONSVERANSTALTUNG

"Brennpunkt Syrien"
Gibt es Chancen für eine politische Lösung oder droht Bürgerkrieg und Intervention?

mit der Journalistin Karin Leukefeld

Di. 15. Mai  2012
19.30 | Volkshochschule
Bergheimer Str. 76, Heidelberg

Karin Leukefeld ist eine der wenigen westlichen JournalistInnen, die direkt aus Syrien berichten. Sie schildert in ihren Berichten die Eskalation der Gewalt von Seiten der Regierung wie der Aufständischen und lässt in Interviews die verschiedenen politische Kräfte im Lande zu Wort kommen: Vertreter der diversen innersyrischen Oppositionsgruppen wie auch Menschen, die sich in der aktuellen Situation hinter Präsident Assad stellen.

Veranstalter: Heidelberger Forum gegen Militarismus u. Krieg, Heidelberger Friedensratschlag und Palästina/Nahost-Initiative - in Zusammenarbeit mit der Volkshochschule Heidelberg.

Seit über einem Jahr dauern die gewalttätigen Auseinandersetzungen in Syrien an. Die Hoffnungen ruhen auf dem Friedensplan des UN-Vermittlers Kofi Annan, der Regierung wie Opposition zur Einstellung der Kampfhandlungen auffordert.

Doch Teile der Opposition, insbesondere der im Ausland aktive „Syrische Nationalrat“, fordern weiterhin eine militärische Intervention und die Bewaffnung aufständischer Milizen.

Im Unterschied zu vielen inländischen Oppositionsgruppen lehnt der „Nationalrat“, eine Verhandlungslösung ab. Trotz seiner geringen Akzeptanz im Land selbst, wird er vom Westen als Repräsentant der Opposition anerkannt und die auf Deeskalation zielenden inländischen Kräfte ignoriert.

Auf einem Treffen in Istanbul sagten die arabischen Golfstaaten, die USA und andere NATO-Staaten den bewaffneten Aufständischen sogar über 100 Millionen Dollar für Sold und Ausrüstung zu.

Kommandanten von Milizen, die in der sog. „Freien syrischen Armee“ zusammen geschlossen sind, machten Medien gegenüber deutlich, dass sie ihre Angriffe keineswegs einstellen werden. Dennoch wird vom Westen allein die syrische Regierung ultimativ zum Rückzug der Armee und zur einseitigen Einstellung von Kampfhandlungen gedrängt.

Hat der Frieden unter diesen Bedingungen eine Chance? Welche Ziele verfolgen die verschiedenen Teile der Opposition? Welche Glaubwürdigkeit haben die von der Assad-Regierung eingeleiteten Reform-Schritte zur Überwindung der autoritären Strukturen des Landes. Welche Interessen verfolgen ausländische Mächte?

Welche Rolle spielt die EU? Im Rahmen von Barcelona-Prozess und Mittelmeerunion entstanden viele Kooperationsprojekte, u.a. im Bildungssektor oder im Kampf gegen Korruption. Mit Beginn der Unruhen wurden jedoch EU-Botschaften geschlossen, Sanktionen verhängt und jegliche Zusammenarbeit gestoppt. Wie könnte die EU ihre langjährigen Beziehungen zum Nachbarstaat am Mittelmeer nutzen, um zu einer politischen Lösung beizutragen?

Di. 15. Mai  2012
19.30 | Volkshochschule,
Bergheimer Str. 76, Heidelberg


Karin Leukefeld schrieb in den letzten Tagen aus Syrien u.a. folgende Artikel:

Hintergrundartikel

"Weil das Land in Gefahr ist"
Bericht: Syrer diskutieren in Damaskus über die Ursachen des Konflikts, die Interessen ausländischer Mächte und die Schwierigkeit, eine politische Lösung zu finden
(junge Welt, 12. April 2012 )

Es ist ein ruhiger Freitag nachmittag irgendwo in Damaskus. Einige Freunde treffen sich, um über die Lage in Syrien zu diskutieren. Nach und nach füllt sich das kleine Zimmer, bald sind Stühle, Sofa und Bett besetzt. Das Rauchen wird bis auf weiteres eingestellt, Kaffeetassen stehen auf dem niedrigen Tisch in der Mitte. Das Aufnahmegerät ist eingeschaltet, Fotos sind nicht erwünscht. Dann stellen die »Freunde Syriens« sich vor: Jihad, Student der Medien- und Informationstechnologie; Safwan, Soziologe, Historiker und Sozialberater; Julia, Umweltingenieurin; Somer, Mitarbeiter in einer Versicherung und Schauspieler; Selim, Architekt. Auch wenn sie in verschiedenen Teilen des Landes geboren wurden, leben heute alle in Damaskus. Sie sind zwischen 22 und 28 Jahre alt.

Die Diskussion dreht sich um die Ereignisse in Syrien, die Protestbewegung, ausländischen Einfluß und Interessen. Es geht um die neue Verfassung, die per Referendum Ende Februar angenommen wurde und auf deren Grundlage für Anfang Mai Parlamentswahlen vorgesehen sind. (mehr ...)

Dialog oder Eskalation
Eine Lösung des Konflikts in Syrien kann nur auf friedlichem Weg erreicht werden. Die einseitige Berichterstattung in westlichen und arabischen Leitmedien trägt dazu nicht bei.
 (junge Welt, 16. März 2012 )

Syrien im März 2011. Ausgelöst durch Mißhandlungen von Jugendlichen und deren Eltern begannen in Deraa Proteste gegen Bevormundung und Korruption, für politische und wirtschaftliche Teilhabe. Man forderte ein Ende des Ausnahmezustandes und der Alleinherrschaft der Baath-Partei. Parolen wie »Sturz des Regimes« oder »Tod dem Präsidenten« waren nicht zu hören. Der Ausnahmezustand wurde aufgehoben, ein neues Parteien- und Wahlgesetz verabschiedet, per Referendum konnten die Syrer unlängst auch über eine neue Verfassung abstimmen, in der die »führende Rolle der Baath-Partei« durch »ein pluralistisches Parteiensystem« abgelöst wird. Dennoch ist die Lage eskaliert.

Das gewaltsame Vorgehen der Sicherheitskräfte­, Repression und Massenverhaftungen provozierten bewaffneten Widerstand. Die Lieferung von Waffen und das Einsickern von Kämpfern aus Jordanien, dem Libanon und der Türkei trieben die Militarisierung des Konflikts weiter voran. An die Spitze der Regimegegner setzte sich der im Ausland gegründete Syrische Nationalrat (SNR), der zwar nicht vor Ort, dafür aber umso mehr in Massenmedien wie Al Dschasira und Al Arabiya das Wort ergreift. Diese Oppositionskräfte, die einen politischen Übergang durch Dialog und Verhandlungen fordern, wurden ins Abseits gedrängt. (mehr ...)

Stimmen der Vernunft
Die syrische Oppositionsbewegung ist vielfältig - und uneinig
(neues deutschland, 4. Februar 2012 )

Die alte und die neue in Syrien aktive Opposition ist sehr vielfältig. Mangelnde Erfahrung, Uneinigkeit, mehrfache Spaltungslinien innerhalb Syriens und mit der Opposition im Ausland, die Ausgrenzung durch das herrschende Regime, mangelnder Zugang zu Medien und die Militarisierung des Konflikts haben sie an den Rand gedrängt.

Die »alte Garde« der Opposition, von denen manche schon zu Zeiten des früheren Präsidenten Hafez al-Assad verfolgt und inhaftiert waren, versammelte sich Ende Juni 2011 in Damaskus zu einem öffentlichen Kongress. 150 Intellektuelle, Wissenschaftler, Künstler und Journalisten, die während des »Damaszener Frühlings« 2001/02 und in der »Damaskus-Beirut-Erklärung« 2005 zusammengefunden hatten, debattierten darüber, welche Forderungen an das Regime formuliert und wie weiter vorgegangen werden sollte. Man einigte sich, den von Präsident Bashar al-Assad angebotenen Dialog nur unter Bedingungen anzunehmen: Das gewaltsame Vorgehen der Sicherheitskräfte gegen die Protestbewegung müsse gestoppt und alle bisher inhaftierten Demonstranten sollten freigelassen werden.