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Antikriegstag 2022 in Heidelberg 


 Kundgebung in Heidelberg
"Die Ukraine kann den Krieg nicht gewinnen"
Rund 30 Teilnehmer kamen zur Antikriegstag-Kundgebung in die Hauptstraße. Die Aktivisten fordern ein Ende der Waffenlieferungen und Verhandlungen.
Philipp Neumayr, Redakteur
RNZ, 02.09.2022


 

 

Heidelberg. (pne) Gegen Krieg und für eine soziale und ökologische Friedenspolitik demonstrierten am Donnerstagabend rund 30 Menschen an der Ecke Theaterstraße/Hauptstraße. Zu der Kundgebung "Für den Frieden! Verhandeln statt schießen!" hatten das Heidelberger Friedensbündnis und der Kreisverband des Deutschen Gewerkschaftsbundes eingeladen.

Seit Jahrzehnten erinnern Gewerkschaften und Friedensinitiativen in Deutschland am 1. September an die Schrecken des Krieges und dessen Folgen. Diesmal im Mittelpunkt: der Krieg in der Ukraine. Es drohe ein dritter Weltkrieg, mahnte Joachim Guilliard vom Friedensbündnis. Er nahm besonders die deutsche Regierung in die Pflicht, ihrer Verantwortung gerecht zu werden, die "Rüstungsspirale" zu beenden – und für ein schnelles Ende des Krieges einzutreten. "Jeder weiß, dass die Ukraine den Krieg nicht gewinnen kann", sagte Guilliard. Die Waffenlieferungen des Westens müssten gestoppt, Verhandlungen wiederaufgenommen und weitergeführt werden. Schließlich lägen "realistische Verhandlungsziele" auf dem Tisch.

Die Lösung, sie heißt für Guilliard: allgemeine Abrüstung bei gleichzeitigen Investitionen in Klima, Soziales und Katastrophenschutz. Auch die bereits sichtbaren wirtschaftlichen sowie mögliche soziale Folgen der "beispiellosen Handels- und Finanzblockade" gegenüber Russland gaben die Redner zu bedenken. Die Gasumlage bringe "das Fass zum Überlaufen", sagte Matz Müllerschön vom Verein Üsoligenial. Er wünscht sich "ein weltweites System, wo der Mensch im Mittelpunkt steht, nicht der Profit". Von den umstehenden Sympathisanten gab es dafür Applaus.