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„Wir müssen die
Truppen heimbringen"
LANDSTUHL/RAMSTEIN-MIESENBACH: „ Granny Peace Brigade" trifft sich mit
Initiatoren des „Ramsteiner Appells"
DIE RHEINPFALZ vom 18.07.2006
Den Besuch von US-Präsident Bush in Deutschland hat ein halbes Dutzend
Amerikanerinnen zum Anlass genommen, um in Landstuhl und Ramstein für
Frieden zu demonstrieren. Die Gruppe älterer Frauen aus New York City
nennt sich „ Granny Peace Brigade" (Friedensbrigade der Großmütter).
Sie tritt dafür ein, dass Soldaten aller Nationen aus Irak und
Afghanistan abgezogen werden.
„Wir müssen die Truppen heimbringen", sagte Ann Shirazi, eine
Sprecherin der Polit-Gruppe, die gegen die „Politik der
Bush-Administration und ihre Unterstützung aus Deutschland"
protestiert. Sie seien deshalb am Sonntag hierher gekommen, weil „die
Deutschen ja wissen, was Krieg bedeutet", so Shirazi. Außerdem müsse
mit einer falschen Meinung aufgeräumt werden. So sei es „schlicht nicht
wahr, dass alle Amerikaner mit der US-Regierung und Verwaltung
einverstanden sind", so Shirazi. Als Großmütter empfänden sie eine
„Verantwortung für jeden Enkel in dieser Welt", da spiele es keine
Rolle, ob sie „Oma im biologischen Sinne" seien, so Shirazi.
Die „ Granny Peace Brigade' wolle mit ihrer Anwesenheit auch den
„Ramsteiner Appell" unterstützen, sagte die in Berlin lebende
US-Bürgerin Elsa Rassbach, die die Friedens-Großmütter eingeladen
hatte. Wie berichtet, haben Friedensinitiativen der Region mit diesem
Appell den Bundestag aufgerufen, die Nutzung von Militär-Basen auf
deutschem Territorium für Angriffskriege zu verbieten.
„Über 20.000 tapfere amerikanische Frauen und Männer und hunderttausend
Irakis" seien im Irak-Konflikt getötet oder verwundet worden, rechneten
die Protestler vor. Als Patrioten seien sie „bekümmert über den Verlust
der Glaubwürdigkeit und Wertschätzung Amerikas in der ganzen Welt".
Präsident Bush stehe nicht in der Tradition des US-Militärs, sagte
Friedensaktivistin Rassbach. Deutschland mache sich mitschuldig, denn
als Gastgeber dürfe man nicht schweigen, „wenn der Gast, der ein alter
Freund ist, nach 60 Jahren im Land jeden Morgen los zieht und mordet",
meinte Rassbach zu den Beziehungen zwischen Deutschland und den USA.
Die Friedensgruppe besteht aus 18 Mitgliedern zwischen 60 und 91
Jahren. Sie bezeichnet sich als „Bewusstsein einer schläfrigen Nation".
Die Großmütter erfuhren erste politische Resonanz, als sie am 17.
Oktober 2005 versuchten, sich als Ersatz für ihre Enkel beim
Rekrutierungszentrum des Militärs in New York einschreiben zu lassen.
Es sei immer noch besser, so ihre Begründung, sie würden ihr Leben für
die „wahnwitzigen Pläne der Bush-Regierung gefährden, als die
Verwandten, die fast noch Kinder sind". Von der New Yorker Polizei
seien sie verhaftet worden, als sie den Bürgersteig vor dem Gebäude
blockierten.
Die Granny Peace Brigade besuchte während eines einwöchigen Aufenthalts
Aktionstage in Frankfurt, Heidelberg, Berlin und Stralsund. Heute
kehren die Frauen wieder heim. (rcs)
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"Ramsteiner
Appell"
Angriffskriege sind verfassungswidrig - von deutschem Boden darf kein
Krieg ausgehen!