26.1.2002: Kranzniederlegung am US- und NATO-Hauptquartier
"Die Heidelberger haben die Terrorakte offenbar bewegt wie nichts zuvor" schrieb die RNZ am 13. September. Spenden wurden gesammelt, eine Schweigeminute wurde verordnet
So angebracht diese Welle von Mitgefühl und Solidarität gegenüber den Opfern von New York war, so sehr vermissen wir ähnliches Mitgefühl und ähnliche Solidarität gegenüber den Opfern von Gewalt und ungerechten Wirtschaftsbedingungen in anderen Ländern. Es war erschreckend zu sehen wie gleichmütig anschließend die zivilen Toten des aktuellen Krieges in Afghanistan, der ja im Namen der Opfer des WTC geführt wird, als nun mal unvermeidlich akzeptiert werden.
"Ich bin genauso erschüttert über das, was geschehen ist wie alle anderen. Ich will, dass die Verantwortlichen aufgespürt und hart bestraft werden. [...] Aber ich beteilige mich nicht an Schweigeminuten. Hätte ich mich an der Schweigeminute beteiligt, würde ich für den Rest meines Lebens schweigend und mit gesenktem Kopf dastehen müssen. Wer hat von Schweigeminuten für all die Palästinenser gehört, die getötet oder in den Flüchtlingslagern gedemütigt worden sind? Wer gedenkt all der irakischen Kinder, die aufgrund der Sanktionen gestorben sind? Jetzt, während ich dies schreibe, kann ich die Frage nach all den Kindern stellen, die in Afghanistan verhungern, weil die Bombardierungen humanitäre Hilfe verhindern."
(der schwedische Krimi Autor Henning Mankell im Stern)
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