OSTERMARSCH RHEIN-NECKAR 2020 Alternativer Ostermarsch Fr. 10. - Mo 13. April 2020
Kriege
beenden! ‒ Klima schützen! |
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Druckvorlagen - Pressemitteilung
Druckvorlage (PDF) Ostermarsch 2020 in Heidelberg in Bildern Der diesjährige Ostermarsch blieb nicht nur virtuell, sondern wurde auch auf den Straßen in Heidelberg und Umgebung sichtbar.
Von vielen Fenstern und Balkonen hingen Friedensfahnen. »» Hier findet man Bilder davon, auf der Facebook-Seite des Friedensbündnis findet man noch mehr.
Kathrin Vogler, MdB DIE LINKE
Renate Wanie,
Heidelberger Friedensratschlag
Ulrich Wohland, Heidelberger Friedensratschlag
Joachim Guilliard, Heidelberger Forum gegen
Militarismus und Krieg
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Fahne zeigen für den Frieden! 60 Jahre nach dem ersten Ostermarsch in Deutschland müssen in diesem Jahr die traditionellen Ostermärsche der Friedensbewegung ausfallen, darunter auch der „Ostermarsch Rhein-Neckar“, der in diesem Jahr unter dem Motto „Kriege beenden! ‒ Klima schützen! Abrüsten statt Aufrüsten!“ turnusmäßig wieder in Heidelberg stattfinden sollte. Alle diejenigen, die trotz Ausfall des Ostermarschs für Frieden und friedenspolitische Forderungen demonstrieren möchten, rufen wir -- das Friedensbündnis Heidelberg - dazu auf, über Ostern Plakate und Pace-Fahnen aus den Fenstern oder von den Balkonen zu hängen. Wer Bilder von seinem entsprechend geschmückten Balkon, Fenster oder seinem Osterspaziergang hat, schicke sie doch bitte an fbheidelberg@posteo.de. Wir laden dann auf die Seiten des Friedensbündnis www.friedensbuendnis-heidelberg.de/ bzw. www.facebook.com/friedensbuendnisheidelberg/ Sukzessive werden wir auch die nicht gehaltenen Reden veröffentlichen, in denen wir unsere Positionen zu einigen der aktuellen Themen ausführlicher erläutern. Pressemitteilung Genau 60 Jahre nach dem ersten
Ostermarsch in Deutschland müssen in diesem Jahr die
traditionellen Ostermärsche der Friedensbewegung
ausfallen. Aufgrund der Auflagen zur Eindämmung der
Pandemie mussten alle Veranstaltungen und
Demonstrationen in bundesweit mehr als 90 Orten abgesagt
werden, darunter auch der „Ostermarsch Rhein-Neckar“,
der in diesem Jahr unter dem Motto „Kriege beenden! ‒
Klima schützen! Abrüsten statt Aufrüsten!“ turnusmäßig
wieder in Heidelberg stattfinden sollte. Statt weiterer Aufrüstung Investitionen in die Gesundheitsversorgung Die Pandemie mit ihren dramatischen
Folgen zeigt deutlich, dass die Verschwendung von
Milliarden Euros für die Aufrüstung nicht erst tötet,
wenn die Waffen zum Einsatz kommen. Das dafür
verpulverte Geld fehlt nun besonders spürbar im
Gesundheitswesen und bei der sozialen Abfederung der
Krise. Viel härter sind die Länder
betroffen, die durch Kriege verwüstet wurden‒ wie die
Kriege gegen Irak und Libyen, geführt von NATO-Staaten
oder wie der Krieg im Jemen, angeheizt durch westliche
Waffenlieferungen. Deren Gesundheitssysteme liegen
seither völlig am Boden. Zu den Hauptleidtragenden der
Kriege zählen die Millionen von Flüchtlingen, die in
ihren Lagern nun ebenfalls besonders bedroht sind. Die
Flüchtlingshilfsorganisation der UN braucht dringend
stärkere Unterstützung. Die Flüchtlinge auf den
griechischen Inseln müssen umgehend auf menschenwürdige
Unterkünfte in Deutschland und anderen EU-Staaten
verteilt werden. Ein zentrales Anliegen der
Ostermärsche ist seit dem Beginn im Jahr 1960, die
atomare Aufrüstung zu beenden. 14.000 Atomwaffen
weltweit bedrohen bereits unsere Existenz. Nach
Kündigung des INF Vertrages droht erneute Aufrüstung mit
atomaren Mittelstreckenraketen in Europa. Wir fordern
daher von der deutschen Regierung die Unterzeichnung des
UN-Abkommens über das Verbot von Atomwaffen und
Initiativen zu seiner Durchsetzung! Die US-Atomwaffen am
Standort Büchel müssen umgehend abgezogen werden. Wir wenden uns auch entschieden
gegen die im Zuge der Corona-Krise diskutierten Pläne,
die Bundeswehr nicht nur zur zivilen Amtshilfe
heranzuziehen, sondern ihr auch polizeiähnliche
Aufgaben, d.h. bewaffnete Einsätze im Innern zu
übertragen. Solchen Einsätze wurden durch das
Grundgesetz aus guten Gründen verboten. Alle diejenigen, die trotz Ausfall des Ostermarschs für Frieden und friedenspolitische Forderungen demonstrieren möchten, rufen wir dazu auf, über Ostern Plakate und Pace-Fahnen aus den Fenstern oder von den Balkonen zu hängen. Auf der Homepage des Friedensbündnis HD ‒ www.friedensbuendnis-heidelberg.de ‒ ist unser diesjähriger Aufruf zum Ostermarsch „Kriege beenden! ‒ Klima schützen! Abrüsten statt Aufrüsten!“ sowie auch einige, der nicht gehaltenen Reden, in denen wir unsere Anliegen ausführlicher erläutern.
Kriege beenden! ‒ Klima schützen! Der Klimawandel bedroht unsere Zukunft. Zu Recht gehen Hundertausende auf die Straße, um seine wirksame Bekämpfung zu fordern. Einer der größten Umweltverschmutzer ist das Militär. Aber noch viel gefährlicher ist die Bedrohung der Menschheit durch Krieg. Knapp 15.000 Atomwaffen werden weltweit bereitgehalten, fast 4.000 sind sofort einsatzfähig, 20 davon stehen im rheinland-pfälzischen Standort Büchel zum Einsatz durch die Bundeswehr bereit. Die Zündung auch nur eines Bruchteils dieser Waffen würde das Ende der Menschheit bedeuten. Im Februar 2019 kündigte die Trump-Regierung den INF-Vertrag, der seit 1987 die Stationierung atomarer Mittelstreckenwaffen in Europa verbot. Moskau stieg daraufhin ebenfalls aus. Die USA testeten wenig später eine erste Mittelstreckenrakete. Das atomare Wettrüsten ist nun wieder voll im Gange. Nein zum NATO-Großmanöver „Defender 2020“ – ja zu Frieden und Entspannungspolitik! Statt auf Entspannung und Abrüstung, setzen die NATO-Staaten generell auf schärfere Konfrontation. Während sich die Befreiung von Faschismus und Krieg zum 75. Mal jährt, marschieren in Osteuropa gewaltige Truppenverbände der NATO bis zur russischen Westgrenze auf, die im größten NATO-Manöver seit dem Ende des Kalten Krieges einen Feldzug gegen Russland üben ‒ gegen das Land, das die meisten Opfer zu beklagen hatte.
Mit 37.000 SoldatInnen aus 16 NATO-Staaten stellt der Truppenaufmarsch eine neue Dimension militärischer Aktivitäten dar. Rund 20.000 GIs werden mit schwerem Kriegsgerät über den Atlantik und anschließend quer durch Europa an die russische Grenze transportiert. Deutschland bildet das Hauptaufmarschgebiet für das Manöver, bei dem auch die deutschen Straßen, Brücken und Bahntrassen auf ihre militärische Tauglichkeit überprüft werden sollen. Die Bundeswehr stellt zudem den zweitgrößten Teil der Truppen: Das „Nie wieder Krieg! – Nie wieder Faschismus!“ des 8. Mai 1945 weicht einer erneuten Frontstellung gegen den Nachbarn im Osten. Auslandseinsätze beenden, für eine friedliche und zivile Außenpolitik! Seit den 1990er Jahren beteiligt sich Deutschland wieder an Kriegen und Militäreinsätzen. Die Bundeswehr wurde zu einer „Armee im Einsatz“, zur Sicherung von Rohstoffquellen, Absatzmärkten und Handelswegen. Die Bundesregierung strebt unverhohlen eine noch wesentlich stärker militarisierte Außenpolitik an. Als außenpolitischen Rahmen forciert sie zusammen mit Frankreich die Militarisierung der EU und versucht sich beispielsweise in Libyen als Schutzmacht darzustellen. Wir fordern die sofortige Beendigung aller Auslandseinsätze der Bundeswehr und jeglicher Unterstützung militärischer Interventionen. Die deutsche Außenpolitik soll zukünftig auf zivile Mittel beschränkt werden. Türkei: Keine Unterstützung der repressiven Innen- und aggressiven Außenpolitik Das NATO-Mitglied Türkei zählt zu den Staaten, die am meisten zur Destabilisierung des Nahen Ostens beitragen. Es besetzt syrisch-kurdische Gebiete, bedroht die kurdische Selbstverwaltung in Rojava und kämpft in Idlib an der Seite dschihadistischer Milizen gegen syrische Truppen. Gleichzeitig unterdrückt das Erdogan-Regime die kurdische und oppositionelle Bevölkerung im eigenen Land. Die direkte und indirekte Unterstützung dieser Politik durch Berlin, u.a. durch Strafverfolgung kurdischer und türkischer Aktivisten, muss beendet und die Lieferung von Waffen umgehend eingestellt werden. Abrüsten statt Verdoppelung der Militärausgaben ‒ zivile Produktion statt Rüstung! Während Russland seine Rüstungsausgaben seit 2016 senkte, wollen die NATO-Staaten ihre Militärausgaben auf 2% ihres Bruttoinlandsproduktes (BIP) steigern. Dabei geben sie bereits jetzt mehr fürs Militär aus, als der Rest der Welt zusammen und 15-mal mehr als Russland. Für Deutschland würden diese 2% mehr als eine Verdoppelung des Militärhaushalts bedeuten, nachdem er in den letzten 5 Jahren bereits drastisch von 34,8 auf 43,2 Mrd. Euro erhöht wurde. Wir fordern stattdessen eine deutliche Senkung der Militärausgaben und die Investition der freiwerdenden Geldmittel in Bildung, Gesundheit, Umwelt und Wohnen. Mit 10 Mrd. Euro könnten die jährlich notwendigen 400.000 Wohnungen gebaut werden. 5 Mrd. Euro pro Jahr zusätzlich wären erforderlich für bedarfsgerechte Pflege und angemessene Bezahlung der Pflegekräfte. Der Bahn fehlen 57 Mrd. Euro, darunter 10 Mrd. Euro, um den Anteil des Güterverkehrs auf der Schiene zu verdoppeln. Für eine Welt ohne Massenvernichtungswaffen! 2016 Jahr unterzeichnete eine große Mehrheit der UN-Mitgliedsstaaten einen Vertrag zum Verbot von Atomwaffen. Es ist ein Skandal, dass die Bundesregierung die Unterschrift unter dieses UN-Abkommen verweigert. Wir fordern die sofortige Unterzeichnung! Auch der Bundestagsbeschluss aus dem Jahr 2010 zum Abzug der US-Atomwaffen am Standort Büchel muss endlich umgesetzt und Pläne zur „Modernisierung“ der Atomwaffen müssen gestoppt werden! Von unserer Region geht Krieg aus
Wir setzen uns dafür ein, dass das
riesige Militärgelände des Coleman-Areals in
Mannheim-Sandhofen von der US-Army endlich freigegeben
wird. Auf diesem Gelände werden Panzer und andere
Militärfahrzeuge für die ständigen Manöver, wie aktuell
„Defender 2020“ Wir treten ein für:
Es rufen auf:
Friedensplenum Mannheim und
Friedensbündnis Heidelberg
(Heidelberger
Forum gegen Militarismus u. Krieg •
Heidelberger Friedensratschlag •
Heidelberger Bündnis "Stoppt den
Waffenhandel!" • DKP Heidelberg
• VVN/BdA Heidelberg • DIE LINKE Heidelberg
• DIE LINKE Rhein-Haardt •
Deutscher Freidenker-Verband HD •
DGB Heidelberg • Bunte Linke
Heidelberg •
Palästina/Nahost-Initiative HD) |