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Redebeiträge, Gedichte
Joachim Guilliard,
Heidelberger Forum gegen
Militarismus und Krieg
Krieg
in der Ukraine durch Deeskalation und
Verhandlungen beenden!
Vincenzo Petracca,
Citykirche Heiliggeist Heidelberg
Stephan Brües, Ko-Vorsitzender
des Bundes für Soziale Verteidigung,
Nash
Dom – Unser Haus und andere
Gedichte
Kai-Uwe Dosch (DFG/VK)
Auszüge aus einem Beitrag von Yurii
Sheliazhenko (Ukrainische
Pazifistische Bewegung, Kiew)
Renate Wanie, Heidelberger
Friedensratschlag
Aktuelle und historische Beispiele
Sozialer Verteidigung
Mia Lindemann,
Seebrücke HD
|
Samstag
16. April 2022
Auftakt:
12.00 Uhr, Stadtbücherei Heidelberg
Abschluss: ca. ab
14.00 Uhr auf der Neckarwiese
Mit
kulturellen Beiträgen u.a. von:
-
Gabriele Kentrup,
Sängerin, Chansons, Antikriegslieder
-
Jochen Seiterle,
Gitarrist aus Heidelberg
-
Michael Csaszkóczy
(Gitarre, Gesang) und Rike
Fießer
(Querflöte)
-
Gabi Märzke
literarische Texte
-
Stephan Brües, Ko-Vorsitzender
des Bundes für Soziale Verteidigung,
wird
eigene Gedichte vortragen
und Beiträgen u.a. von:
-
Pfarrer
Vincenzo Petracca,
Citykirche Heiliggeist Heidelberg
-
Mia Lindemann,
Seebrücke HD
-
Lukas Schwab, Fridays for Future HD
-
Gökay Akbulut, MdB, DIE
LINKE, Mannheim
-
Kai-Uwe Dosch, DFG/VK /
Yurii
Sheliazhenko (Ukrainische
Pazifistische Bewegung, Kiew)
-
Renate Wanie, Heidelberger
Friedensratschlag
-
Joachim Guilliard,
Heidelberger Forum gegen
Militarismus und Krieg
Es
rufen auf: Friedensbündnis Heidelberg,
inkl DGB Heidelberg Rhein-Neckar,
Fridays for Future HD und Care
Revolution Rhein Neckar
Rund 300 Menschen beteiligten
sich am diesjährigen Ostermarsch.
»»
Zahlreiche
weitere Bilder auf der
Homepage des Friedensbündnis
»»
Medienresonanz
s.u.
Aufruf:
»»
Aufruf (PDF)
Die Waffen nieder!
Friedenslogik statt Kriegslogik!
Wir verurteilen den Angriff Russlands
auf die Ukraine. Er ist nicht zu
rechtfertigen und verletzt die Regeln
des Völkerrechts ‒ mit unabsehbaren
Opfern und Schäden. Gleichzeitig
vergessen wir nicht, dass im Vorfeld des
Krieges Warnungen und Vorschläge
ignoriert, Prinzipien von
Kriegsvermeidung und Friedenssicherung
missachtet wurden. Statt das Völkerrecht
und die Charta der Vereinten Nationen zu
stärken, wird weiter auf das „Recht des
Stärkeren“ gesetzt.
Die Kriegshandlungen sind sofort zu
beenden! Jetzt muss alles zur Verfügung
stehende Wissen über Kriegsursachen und
Friedenslösungen genutzt werden, um
weitere Eskalationsspiralen zu
vermeiden. Russland muss sich aus der
Ukraine zurückziehen.
Mit der Lieferung von Waffen spielen
Deutschland und die NATO eine aktive
Rolle in diesem Krieg. Waffen und
Munition führen zur Verlängerung des
Krieges, zu mehr Opfern und zu größeren
Zerstörungen. Die russische Invasion und
der durch die Wirtschaftsblockaden
entfesselte Wirtschaftskrieg gegen
Russland gefährden nicht nur die
Versorgung der Menschen in der Ukraine
und Russland, sondern auch unmittelbar
die der armen Länder weltweit.
Besonders dramatisch sind die
Auswirkungen in Ländern wie Afghanistan
und Jemen, in denen die
Lebensverhältnisse infolge von Kriegen
ohnehin katastrophal sind.
Folgen für die Energieversorgung sowie
Handel, Industrie und
Lebensmittelversorgung sind auch bei uns
schon spürbar.
Die von der NATO, der EU und der
Bundesregierung beschlossenen
militärischen Maßnahmen werden den Krieg
nicht verkürzen, sondern verlängern und
vor allem das Wettrüsten befeuern. Für
die gigantische Erhöhung des deutschen
Rüstungshaushaltes um ca. 100 Milliarden
Euro Sondervermögen muss das Grundgesetz
geändert werden.
Dieses, sowie die Erhöhung der
jährlichen Rüstungsausgaben auf die in
der NATO vereinbarten 2% des
Bruttoinlandsprodukts (aktuell 71
Milliarden Euro), lehnen wir entschieden
ab. Diese Gelder brauchen wir dringend
für Zukunftsaufgaben: die Energiewende
und weitere Maßnahmen gegen den
Klimawandel, für Bildung und Gesundheit,
zur Beseitigung der Armut hier und
weltweit.
Deeskalation ist
das Gebot der Stunde
Es besteht die reale Gefahr einer
Ausweitung des Krieges und einer nicht
mehr zu kontrollierenden militärischen
Eskalation bis zu einem Atomkrieg. Im
Krieg stirbt die Wahrheit zuerst. Die
Kriegspropaganda dominiert auf allen
Seiten.
Auch wenn Russland Soldaten und
Waffen in die Ukraine geschickt hat und
damit unsägliches Leiden verursacht,
muss doch gefragt werden, ob die über
Jahrzehnte gesteigerte
Eskalationsspirale nicht auch durch die
NATO mitangetrieben wurde. Sie hat ihr
Einflussgebiet nach dem Ende des Kalten
Krieges immer weiter nach Osten
erweitert. In diesem Krieg ‒ wie in
allen Kriegen ‒verlieren alle
Beteiligten, egal wer sich auf den
Trümmern und Gräbern zum „Sieger“
erklärt. Opfer sind die Menschen in der
Ukraine, die Toten, die Verwundeten und
die Flüchtenden.
Zusammenarbeit statt Konfrontation!
Auch angesichts der zahlreichen
Kriegsopfer und Gräuel führt an
Gesprächen zwischen Russland und der
Ukraine und allen anderen beteiligten
Staaten kein Weg vorbei. Was wir
brauchen, sind Abrüstung und eine
Politik der Entspannung. Angesichts der
gravierenden Menschheitsprobleme wie
menschengemachter Klimawandel, die
weiter bestehende Pandemie und weltweite
Armut, ist die Zusammenarbeit aller
Staaten für das Wohlergehen der
Weltgemeinschaft notwendig.
Umdenken!
Wir müssen Frieden neu denken –
umfassend, global, sozial, ökologisch,
gerecht, zivil und nachhaltig.
Sicherheit für Menschen kann nicht durch
Hochrüstung und militärische
Interventionen erreicht werden, sondern
nur durch eine gerechtere Politik und
nachhaltiges, faires Handeln. Wir
brauchen eine neue Friedenspolitik der
vertrauensbildenden Maßnahmen, die zu
Entspannung und Abrüstung führt, zu
einem System gemeinsamer Sicherheit und
kontrollierter Abrüstung in Europa und
weltweit. Wichtig ist und bleibt dabei
der direkte Kontakt zwischen den
Menschen der Ukraine, Belarus, Russland
und den anderen europäischen Ländern -
durch kulturellen Austausch,
Städtepartnerschaften und Begegnungen.
Deshalb fordern wir:
von allen Parteien
ernsthafte Verhandlungen
von Moskau
-
den sofortigen
Stopp der Angriffe auf die
Ukraine und den Rückzug
russischer Truppen aus der
Ukraine
von Berlin,
EU und NATO
-
vertrauensbildende Maßnahmen zur
Beilegung des Konflikts
-
die Einstellung
von Wirtschaftsblockaden, die
der Bevölkerung schaden
-
die Einstellung
von Waffenlieferungen oder
Militäraktionen, die die
Eskalationsspirale weiter
anheizen
-
eine gemeinsame
Sicherheitspolitik mit allen
Ländern weltweit
-
eine Abkehr von
NATO-Erweiterungen
von der Bundesregierung:
-
statt horrender
Summen für Waffen und Militär,
mehr Geld für Zukunftsaufgaben,
wie z.B. Bildung, Gesundheit,
ein solidarisches Sozialsystem,
Maßnahmen gegen den Klimawandel
und zur Bekämpfung der
weltweiten Armut
-
Flüchtende und
Deserteure ungeachtet ihrer
Herkunft aufzunehmen
-
den Abzug der
Atomwaffen aus Deutschland
-
den Beitritt
Deutschlands zum
UN-Atomwaffenverbotsvertrag
-
Rüstungsexporte
in Krisengebiete und an
menschenrechtsverletzende
Staaten zu stoppen
-
die Konversion
von Rüstungsunternehmen und
militärischen Liegenschaften
-
die sofortige
Beendigung aller
Auslandseinsätze der Bundeswehr
von den
Verantwortlichen in Heidelberg
-
die Einführung
einer Zivilklausel an der
Universität Heidelberg:
Forschung für Klima und Frieden
statt für Kohle und Krieg /
Rüstung und Militär
-
eine
klimagerechte Politik,
insbesondere eine radikale
Mobilitäts- und Verkehrswende.
Einige Fakten zur Hochrüstung
NATO im Rüstungswahn
Welt-Militärausgaben 2020: 1.981 Mrd. $
Quelle ISW, München
Ø
Die
Militärausgaben der 30 NATO-Staaten
übersteigen die russischen aktuell um
das 18-fache, zukünftig um das 25-fache.
Allein die europäischen NATO-Mächte
bringen es zusammen auf 301 Mrd. Dollar
‒
das sind 15 % der Welt.
Ø
Der
ursprüngliche deutsche Militäretat 2022
(50,3 Mrd. €) ist der zweitgrößte im
Bundeshaushalt und bereits höher als
der Etat für Gesundheit (16,0 Mrd.),
Bildung/ Forschung (19,4 Mrd.) und
Familie/Kinder/ Frauen (12,2 Mrd.)
zusammen.
Ø
Mit
den geplanten Steigerungen wird
Deutschland bei den Militärausgaben
weltweit auf Platz 3 klettern.
Medienresonanz
Während die RNZ
sich in
Ihrem Artikel vom 19.4. auf
Randerscheinungen konzentrierte und kaum
etwas über die eigentliche Veranstaltung
berichtete, zeigte der Mannheimer Morgen
wesentlich besseren Journalismus.
In seinem
Bericht findet man die wesentlichen
Positionen der Organisatoren gut und
verständlich zusammengefasst. Sein Autor
hatte auch mit einigen gesprochen. Im
Unterschied zur RNZ wird hier erwähnt, dass
alle den russischen Angriff einhellig
verurteilen, ihre Hauptsorge einer weiteren
Eskalation des Krieges gilt und sie auch aus
diesem Grund deutsche Waffenlieferungen
ablehnen. Da der MM-Artikel zudem alle
RednerInnen und auch das musikalische
Rahmenprogramm aufführt, vermittelt er ein
recht gutes Gesamtbild von der
Veranstaltung.
Friedensdemonstration
- Breites Bündnis lud am Samstag ein
Bis zu 300 Teilnehmer ziehen von
Stadtbücherei aus Richtung
Neckarwiese
Dirk
Timmermann
Mannheimer Morgen, 16.4.2022
Lange Tradition
-
Rund 300 Menschen beteiligten
sich am Samstag am Ostermarsch
in Heidelberg.
-
Zu
den Organisatoren gehörten neben
dem lokalen Friedensbündnis auch
Fridays for Future und der
Deutsche Gewerkschaftsbund.
-
Bundesweit fanden Ostermärsche
in über 100 Städten und
Gemeinden statt.
-
Zentrales Thema war der Krieg in
der Ukraine. Redner und
Kulturschaffende sprachen sich
für „Friedenslogik statt
Kriegslogik“ und gegen
Aufrüstung aus.
-
Den Höhepunkt der
traditionsreichen Veranstaltung
bildete die Abschlusskundgebung
auf der Neckarwiese. Über
Zwischenfälle wurde bisher
nichts bekannt. dtim
Heidelberg. „Die Waffen nieder –
Friedenslogik statt Kriegslogik!“
Ganz unter dem Eindruck des
Ukraine-Kriegs stand der Ostermarsch
in Heidelberg. Startpunkt für die
Teilnehmer, die mit Transparenten
und bunten Flaggen ein Zeichen gegen
Krieg und Aufrüstung setzten, war am
Samstag die Stadtbücherei. Bis zur
Abschlusskundgebung auf der
Neckarwiese um 14 Uhr war der
Protestzug nach Angaben der
Veranstalter auf rund 300 Personen
angewachsen – mehr als im Vorjahr.
2020 war der Ostermarsch
Pandemie-bedingt ausgefallen.
„Fridays
for Future“ dabei
„Der Krieg in der Ukraine
mobilisiert die Menschen“, stellte
Joachim Guilliard vom
Friedensbündnis Heidelberg fest, der
die Demonstration angemeldet hatte.
Die Sorge, dass sich der Konflikt
ausweiten könnte – bis hin zu einem
Atomkrieg – war den meisten
anzumerken.
[...]
Die Kriegshandlungen in der Ukraine
sind sofort einzustellen“, forderte
Renate Wanie vom Netzwerk
Friedenskooperative gleich zu
Beginn. Durch nichts sei dieser
Krieg zu rechtfertigen, er verletze
die Regeln des Völkerrechts und
führe zu „unabsehbaren Opfern und
Schäden“, so die einhellige Meinung
der Organisatoren.
Dennoch dürfe man die Vorgeschichte
des aktuellen Konflikts nicht außer
Betracht lassen. Dazu gehört nach
Ansicht vieler Teilnehmer, dass in
der Vergangenheit allzu oft auf das
„Recht des Stärkeren“ gesetzt worden
und Prinzipien der Friedenssicherung
missachtet worden seien.
Blick
auf Vorgeschichte
Kritisch gesehen wird insbesondere
die Rolle der NATO nach Ende des
Kalten Krieges. 13 Staaten seien neu
aufgenommen, Raketenschirme in
Rumänien und Polen errichtet worden,
gab Michael Schiffmann zu bedenken.
Der Übersetzer und Autor engagiert
sich seit Jahren im
Antikriegskomitee.
Eine „Ostermarschiererin“ der ersten
Stunde ist auch Hilde Stolz. „Das
Geld sollte nicht in Rüstung
fließen, sondern in Armutsbekämpfung
und Klimaschutz“, forderte die
Heidelberger Stadträtin von der
Fraktion Bunte Linke, die seit 1984
mit dabei ist. Krieg sei „der größte
Klimakiller“.
Anstatt sich zu konfrontieren, müsse
die Welt zusammenwachsen. Dass dies
trotz der gegenwärtigen Situation
noch möglich ist, glaubt auch Jörg
Götz-Hege. Der im DGB Heidelberg
Rhein-Neckar verankerte
Schlierbacher vermisst „Offerten
vonseiten der EU und der USA“.
Und auch für Joachim Guilliard steht
fest, dass in der Politik nicht
„maximale Empörung, sondern
Nachdenken und Verantwortung“
vonnöten seien.
„Schwerste Verhandlungen sind besser
als schwere Waffen“, hieß es
folgerichtig auf einem Transparent,
das inmitten der „Pace“-Flaggen in
der Menschenmenge hervorstach. Dass
die Ostermärsche gerade in diesem
Jahr nicht unumstritten sind, war
den Teilnehmern durchaus bewusst.
Vorwürfe zurückgewiesen
Denn einige Teile der Politik hatten
in der Friedensbewegung gar eine
„fünfte Kolonne Moskaus“ ausgemacht,
indem sie das westliche Bündnis
gegen den russischen Angriffskrieg
infrage stellen. Derartige Vorwürfe
wiesen die Organisatoren des
Heidelberger Ostermarsches strikt
zurück. Bei aller Verurteilung des
russischen Vorgehens sei eine sich
immer schneller drehende
Eskalationsspirale brandgefährlich,
an politischen Lösungen führe daher
kein Weg vorbei.
Darüber hinaus notwendig seien eine
gemeinsame Sicherheitspolitik, die
konsequente Aufnahme von
Geflüchteten und Deserteuren sowie
der Abzug aller Atomwaffen aus
Deutschland.
[...]
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