Mittwoch, 14.05.03
Podiumsdiskussion zum G8-Gipfel in Evian

Vom 1.Juni bis 3.Juni treffen sich die Staatschefs aus den sieben führenden Industrieländern plus Russland in Evian, Frankreich. Aufgabe dieses Klubs der reichen Länder ist es, die Wirtschaftspolitiken und ganz allgemein die Politik der beteiligten Länder zu koordinieren. Die ausgesprochen politische Dimension wurde im Laufe der Jahre immer deutlicher. Bei den ersten Treffen ging es vor allem um die Lösung wirtschaftlicher Probleme der Staatengemeinschaft, d.h. um die Entschärfung der Interessengegensätze, die sich aus den Schwierigkeiten ergaben, mit denen sie konfrontiert waren. Im Laufe der Jahre, in denen der Neoliberalismus Gestalt annahm, ging es immer mehr um die wirtschaftliche und politische Kontrolle der restlichen Welt, d.h. vor allem um die Schaffung günstiger Rahmenbedingungen für die Interessen der sogenannten ‚zentralen Länder’ und ihre privilegierten Gesellschaftsschichten.

• Marie Laure Geoffrey von Attac Frankreich, die über den Mobilisierungsstand in Frankreich berichtet. Sie ist Mitorganisatorin des Intergalactic village sowie des Gegengipfels.

Maité Llanos, bei Attac Argentinien aktiv. Sie war auch an Organisation des argentinischen Sozialforums 2002 und am Weltwiderstandsnetzwerk beteiligt. Sie wird von der Situation in Argentinien rund um das neoliberale Desaster berichten, und über die Bedeutung dieser Erfahrung für die globale Bewegung reflektieren.

Gunther Häberlen, Gewerkschaftssekretär der IG BAU in Heidelberg, berichtet über die Arbeitnehmerbewegung im Zeichen der Globalisierung – Herausforderung und Chance.

Ein Repräsentant aus der Disobbedienti Bewegung in Italien, der Berichte über verschiedenen Aktionen des zivilen Ungehorsams erstattet.

Joachim Guilliard vom Heidelberger Antikriegsforum. Er berichtet über die Friedensbewegung und über möglich Verknüpfungspunkte zur Globalisierung.

Die Veranstaltung ist als Informationsveranstaltung zum G8-Gipfel in Evian gedacht. Nach kurzen Berichte von den Referenten soll das Publikum die Gelegenheit haben, sich zu Wort zu melden, in der Hoffung, dass eine lebhafte Diskussion daraus entsteht. Sie bildet teil einer Speakers-Tour, an der 11 Städte bundesweit beteiligt sind.