Home | Do 17. Sept. 2009 |
Bericht der LINKEN für die Leimener Rathaus- Rundschau
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Protest gegen Bundeswehr-Gelöbnis in Leimen Am 17. September fand im Leimener Otto- Die jungen Rekruten sollten sich im Rahmen dieses Gelöbnisses,
so heißt es in der Einladung, sich öffentlich zu ihrer DIE LINKE Leimen führte zusammen mit dem Antikriegsforum eine Gegenkundgebung durch. Zur Unterstützung kam auch Tobias Pflüger, ehem. MdEP, IMI – Informationsstelle Militarisierung (Aufruf s.u.). Auf der Kundgebung machten die Protestierenden deutlich, dass sie die wachsende Zahl öffentlicher Werbe-Auftritte der Bundeswehr als integralen Bestandteil einer zunehmenden Militarisierung der Gesellschaft begreifen und bekämpfen. Nur wenige Tage nach dem verheerenden Massaker am Kundus,
das die Bundeswehr in Afghanistan zu verantworten hat, war
ein solches militärisches Schauspiel eine
Geschmacklosigkeit (siehe auch den Leserbrief
von Joachim Guilliard dazu). Die Zentrale Forderung der Gegenkundgebung war daher auch, die Beendigung aller Kriegseinsätze der Bundeswehr. In den Redebeiträgen während der Kundgebung wurden die jungen Soldaten auch auf die Risiken ihrer zukünftigen Einsätze hingewiesen: nicht nur das Risiko tot, verstümmelt oder seelisch verkrüppelt zurückzukehren sondern sich auch der Beihilfe bei schweren Kriegsverbrechen schuldig zu machen, von der Ermordung unschuldiger Zivilisten auf Patroulie bis zu massiven Kriegsverbrechen, wie der Bombardierung ganzer Dörfer oder jüngst der Tanklastzüge auf den Sandbänken im Kundus. Die anwesenden Soldaten wurden aufgerufen, keinesfalls an solchen Auslandseinsätzen teilzunehmen, entsprechende Einsatzbefehle zu verweigern und notfalls lieber rechtzeitig abzuhauen. Der Andrang in Stadion war erheblich: Der Eintritt war an sich frei, jedoch nur für all die,
die sich nicht offen gegen das Spektakel oder den
Bundeswehreinsatz in Afghanistan aussprachen. Siehe auch den Bericht
der LINKEN für die Leimener Rathaus-Rundschau An die RNZ gingen auch zwei Leserbriefe zum Spektakel Riesen
Geschmacklosigkeit Leserbrief zu: "Die jungen Soldaten gelobten ihre
Treue" , RNZ v. 18.9.09 Schließlich sollen diese immer häufiger veranstalteten
öffentlichen Feiern mit Zapfenstreich und sonstigem militärischen
Brimborium aus vergangen geglaubten Zeiten, vor allem dazu
dienen, der Bundeswehr wieder mehr Zuspruch und Unterstützung
zu verschaffen. Doch nicht für die klassische
Landesverteidigung, wie es die Gelöbnisformel nahe legt: Da
uns alle Feinde abhanden kamen, heißt „Verteidigung“ im
Neusprech von Struck, Jung & Co. nun militärische
Intervention in fernen Weltgegenden und zur Zeit vor allem
in Afghanistan am Hindukusch. Zweifach falsches Gelöbnis: befohlene Verpflichtung zum Angriff auf andere Länder zu „Die jungen Soldaten gelobten ihre Treue“ , von Werner Popanda, RNZ vom 18.9.09, Seite 7 Sehr geehrte Damen und Herren, Mit einem fast halbseitigen Bericht - inklusive Foto von dem „die Formation der Rekruten abschreitenden“, also offensichtlich hier ‚Staatsbesuch’ spielenden Bürgermeister Ernst - würdigt die RNZ das im Leimener Stadion veranstaltete sogenannte feierliche Gelöbnis von Bundeswehr-Rekruten. Tatsächlich handelt es sich dabei in zweifacher Hinsicht um ein FALSCHES Gelöbnis: Zum einen ist es, zumindest für die normalen Wehrpflichtigen, kein echtes Gelöbnis im Sinne einer freiwilligen Selbstverpflichtung aufgrund einer individuellen Entscheidung, sondern vielmehr eine befohlene Massnahme im Rahmen eines staatlichen Zwangsdienstes. Zum anderen läuft der Inhalt des Gelöbnisses ins Leere, da der treue Dienst an der Bundesrepublik Deutschland im Rahmen der Bundeswehr keineswegs darin besteht, die Freiheit des deutschen Volkes tapfer zu verteidigen, wie es in der Gelöbnis-Formel sinngemäss heisst, sondern vielmehr darin, andere Länder tapfer anzugreifen bzw. tapfer besetzt zu halten. Mit freundlichen Grüssen, Aufruf von DIE LINKE Leimen ANTI-KRIEGSKUNDGEBUNG
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