Freitag - 8. Juli 2005 - 20.00 Uhr


Afrika im Fadenkreuz
Vom vergessenen Kontinent zum Objekt der Begierde

Jürgen Wagner,
Informationsstelle Militarisierung IMI, Tübingen

20 Uhr, Gumbelraum, Karlstorbahnhof,
Am Karlstor 1, Heidelberg
(Anfahrt per Auto oder ÖPV siehe Anfahrskizze)


Die westlichen Staaten haben in den letzten Jahren wieder ihr besonderes Interesse an Afrika entdeckt. Die USA haben ihr Engagement vor allem in den ölreichen westafrikanischen Ländern massiv verstärkt, die alten Kolonialmächte sind bestrebt ihre Interessen in den ehemaligen Kolonien zu sichern. Deren noch junge Souveränität gilt dabei wenig, wie die Zerstörung der Luftwaffe der Elfenbeinküste durch die französische Luftwaffe deutlich zeigte. Kriege, wie im Kongo, sind zum großen Teil Kriege um wertvolle Rohstoffe. Auch hier sind westliche Regierungen und Konzerne beteiligt.
Ob Kongo, Sudan oder Togo, immer unverhohlener mischt auch die deutsche Großmacht wieder auf dem schwarzen Kontinent mit.
 
Welche Interessen sind im Spiel, wenn sich Deutschland für militärische Interventionen im Kongo oder Sudan stark macht? In welchen Zusammenhang steht dies mit dem Aufbau europäischer Interventionstruppen? Wo stoßen die deutschen und europäischen Pläne mit den US-Interessen in Afrika zusammen?

Diese und andere Fragen sollen in einer Veranstaltung mit Jürgen Wagner von der Informationsstelle Militarisierung erörtert werden.

Jürgen Wagner ist im Vorstand der Informationsstelle Militarisierung IMI, Tübingen und Autor bzw. Mitautor mehrerer Bücher, u.a. "Das ewige Imperium - Die US-Außenpolitik als Krisenfaktor" (Hamburg: VSA-Verlag, 2002) und zusammen mit Claudia Haydt und Tobias Pflüger "Globalisierung und Krieg", AttacBasisTexte 5 (Hamburg: VSA-Verlag, 2003)

Homepage: http://www.imi-online.de/

Mehr zur Person siehe: http://www.imi-online.de/gesichter.php3?id=31

Veröffentlichungen von Jürgen Wagner zum Thema:

weitere Informationen

Regelmäßig Berichte gib es von german-foreign-policy.com, u.a.:

  • Regionale Hegemonialmacht, Deutschland weitet Einflußnahme in Äthiopien aus, 26.05.2005
    und Schlüsselpositionen 18.05.2005  - "Hunderte von deutschen Fachkräften" sollen binnen der kommenden drei Jahre "Schlüsselpositionen in Industrie und Verwaltung" Äthiopiens übernehmen.
  • Nation building 23.04.2005 - Der Deutsche Bundestag hat am 22. April die Entsendung von Bundeswehreinheiten in den Südsudan beschlossen.
  • Berater 31.03.2005 - Mit einer aktuellen Tagung für hochrangige Militärs bemüht sich die deutsche Außenpolitik um Einfluss auf den Rüstungssektor mehrerer westafrikanischer Staaten.
  • Die Kongo-Bahn 29.03.2005 - Die deutsche Firma Thormählen Schweißtechnik GmbH hat die Projektierung eines transnationalen Eisenbahnnetzes in Ostafrika abgeschlossen
  • Hegemonialkämpfe in Afrika 03.03.2005 Mit aktueller Berliner Politik gegenüber Togo,  leben die Hegemonialkämpfe wieder auf, die Deutschland und Frankreich seit mehr als 100 Jahren um das westafrikanische Land führen
  • Region der Großen Seen 28.02.2005 Das Auswärtige Amt (AA) kündigt eine Fortsetzung seiner politischen Einflussnahme in Zentralafrika an
Veranstalter: Heidelberger Forum gegen Militarismus und Krieg

Infos und Kontakt: Heidelberger Forum gegen Militarismus und Krieg
c/o:Friedensladen - Karlstor1 - 69117 HD - Tel.: 06221/978927 - www.antikriegsforum-heidelberg.de
 
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Bibel und Flinte

Was treiben wir Deutschen in Afrika?
Hört, hört!
Die Sklaverei wird von uns allda zerstört.
Und wenn so ein Kaffer von uns nichts will,
Den machen wir flugs auf ewig still.
Piff paff, piff paff, hurra!
O glückliches Afrika!

Wir pred'gen den Heiden das Christentum.
Wie brav!
Und wer's nicht will glauben, den bringen wir um.
Piff paff!

O selig die "Wilden", die also man lehrt
Die "Christliche Liebe" mit Feuer und Schwert.
Piff paff, piff paff, hurra!
O glückliches Afrika!

Wir haben gar "schneidige Missionar'",
Juchhei!
Den Branntwein, den Krupp und das Mausergewehr
Die drei.
So tragen "Kultur" wir nach Afrika.
Geladen! Gebt Feuer! Halleluja!
Piff paff, piff paff, hurra!
O glückliches Afrika!

(Melodie: "Es klappert die Mühle am rauschen Bach", Verfasser unbekannt, Demokratisches Liederbuch, Stuttgart 1898.)


Schlacht bei Okahandja/Namibia 1904