Gemeinsam "NEIN" zum Krieg
Zum Artikel "Friedensmarsch von Streit überschattet" von Holger Buchwald, RNZ v. 4. 4.
Von "Zensur" seitens des "Heidelberger Bündnisses gegen den Irakkrieg" kann keine Rede sein. Dass zwischen den Friedensgruppen und den Parteien der Regierungskoalition im Hinblick auf die "deutsche Beteiligung" am Krieg Meinungsunterschiede bestehen, ist bekannt. Trotzdem gilt für sie alle das NEIN zum Krieg, und dafür müssen Friedensgruppen, Kirchen, Gewerkschaften, SPD und Grüne weiterhin gemeinsam in der Öffentlichkeit auftreten. Am 27.3. hat das "Heidelberger Bündnis" festgelegt, dass, wie bei allen anderen Gruppen, auch bei SPD und Grünen Leute zu Wort kommen, die hier vor Ort in der Friedensarbeit tätig sind, d.h. keine Landtags- und Bundestagsabgeordneten, die in ihren Äußerungen Fraktions- und Koalitionsvereinbarungen berücksichtigen müssen und der lokalen Friedensarbeit zu wenig verhaftet sind.
Unsere Antwort auf den RNZ-Artikel ist eine Aufforderung an SPD und Grüne: Spaltet nicht die örtliche Friedensbewegung, indem ihr auf dem Rederecht für Mandatsträger beharrt, Sonderabsprachen "mit den Kirchen und Gewerkschaften" plant und Friedensgruppen, die die Friedensarbeit vor Ort maßgeblich tragen, als "Randgruppen" disqualifiziert! Nur wenn wir gemeinsam NEIN zum Krieg sagen, können wir etwas bewirken. -
Wir wenden uns aber auch an die RNZ: Ein Artikel am Vortag einer Demonstration, der "Streit" zur Schlagzeile macht, nur eine Seite zu Wort kommen lässt und den Demonstrationshinweis als bloße Fußnote bringt, lässt journalistische Ausgewogenheit vermissen.
Agnes Bennhold
Heidelberger Friedensratschlag