Home 17./20. März 2007
Aktionen zum 4. Jahrestag des Irak-Krieges

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Flugblatt (PDF, 120 KB)
Plakat (PDF, 120 KB)

»» Veranstaltung: "Sunniten" gegen "Schiiten"? Hintergründe der Konflikte und der Gewalt im Irak
mit Prof. Walter Sommerfeld,


Nächste Termine

Sa. 7.4. Zentraler Ostermarsch in BaWü 2007 zur KSK-Kaserne in Calw

Aktionen/Kampagnen

»» Partnerstadt für den Frieden, statt Frontstadt im Krieg!
Heidelberg darf nicht länger Basis für Terror, Kriegs- verbrechen und Folter sein

»» "Ramsteiner Appell"
Angriffskriege sind verfassungswidrig - von deutschem Boden darf kein Krieg ausgehen!

»» Stoppt die Auslandseinsätze der Bundeswehr!
Keine deutsche Kriegsunterstützung!

Infos zum Thema

Joachim Guilliard, 15.3.2007
IRAK - Vier Jahre Krieg und Besatzung  – vier Jahre Chaos und Gewalt
Über die Ursachen der eskalierenden Gewalt und mögliche Auswege 

650.000 Tote durch Krieg u. Besatzung
Infos zur Lancet-Studie

Ossietzky, Sonderheft Januar 2007
„Blick auf die Opfer 
Mehr als 650.000 Iraker infolge von Krieg und Besatzung gestorben

Freace, 8.3.2007
Besatzungsfolgen - Irakische Kinder unterernährt

Patrick Cockburn Independent / ZNet 27.01.2007
Bagdad - in einer von Angst gelähmten Stadt

Trita Parsi IPS / ZNet 15.01.2007
Bushs Irakpläne - wie man den Iran in den Krieg treiben will

Plakat:  
Poster "Mörder" ( »»
PDF):

Joachim Guilliard Junge Welt, 29.12.2006
Schmutziger Krieg und kein Ende Irak 2006 im Rückblick Hunderttausende Einwohner Opfer der US-Aggression 

Michael Schwartz, TomDispatch.com (Nation Institute), 12.2.2007
Baghdad Surges into Hell – First Results from the President's Offensive”, 

Joachim Guilliard, IMI-Analyse, 11.07.2006
Der schmutzige Krieg gegen die Zukunft des Irak
Von den US-Besatzern ausgebildete Todesschwadrone verüben im Irak täglich Morde an Oppositionellen

Aktuell zum Tornadoeinsatz in Afghanistan

Bundestagsentscheidung:
Ergebnis der namentlichen Abstimmung
Lothar Binding stimmte erfreulicherweise mit "Nein", Fritz Kuhn, Dirk Niebel, Karl. A... Lamers und Gert Weisskirchen blieben erwartungsgemäß im kriegerischen Lager

Berliner Zeitung 08.03.2007
"Das ist der Einstieg in ein Kriegsszenario" Interview mit Norman Paech zur Bundestagsentscheidung über den Tornadoeinsatz  
"Die Nato sollte sich wieder darauf konzentrieren, dass sie ein Verteidigungsbündnis ist - und sich nicht als militärische Interventionstruppe verstehen"

Knut Mellenthin, junge Welt, 10.03.2007
Warum Tornados keine »Kollateral- schäden« verhindern
Die US-Luftwaffe löschte schon häufig mit schweren Bombe das Leben ganzer Familien aus weil feindliche Kämpfer in einem Haus vermutet wurden. Nicht wegen fehlender Luftaufklärung, sondern aus Mangel an Humanität.

 

 

 20. März - 4. Jahrestag des Irak-Krieges

Gegen Krieg und Besatzung im Irak
 
Deutsche Kriegsbeteiligungen beenden
 
Neue Kriege verhindern

Sa. 17.3.  Kundgebung/Infostand
   13.00 Uhr Bismarckplatz, Heidelberg
   16.00 Uhr US-Hauptquartier, Römerstr./Einmündung Saarstr.

Es spricht unter anderem die bekannte britische Kriegsgegnerin Elizabeth Kucinich, Frau des US-Kongressabgeordneten Dennis Kucinich (www.kucinich.us). Dennis Kucinich, demokratischer Präsidentschaftsanwärter, ist einer der wenigen Abgeordneten, die sich von Anfang an vehement gegen den Krieg engagiert haben. Elizabeth Kucinich ist ebenfalls seit vielen Jahren aktiv.  

Di. 20.3.: Veranstaltung: "Sunniten" gegen "Schiiten"? 
Hintergründe der Konflikte und der Gewalt im Irak
mit Prof. Walter Sommerfeld, Altorientalist an der Uni Marburg, langjähriger Kenner des Iraks 
20.00 Uhr Haus der Begegnung, Merianstr. 1 (nähe Universitätsplatz) (mehr ....)

Es rufen auf: Heidelberger Forum gegen Militarismus und Krieg, Heidelberger Friedensratschlag, DGB-AK Frieden u. Entwicklung Rhein-Neckar, DKP HD, VVN/BdA Heidelberg, Die Linke KV HD-Rhein-Neckar


Aufruf

Auch im vierten Jahr der Besatzung haben sich die Lebensbedingungen im besetzten Irak in allen Bereichen weiter verschlechtert, vor allem explodierte die Gewalt in unvorstellbarem Ausmaß. Allein in Bagdads Leichenschauhäuser werden über 2.000 Gewaltopfer monatlich eingeliefert, 70 bis 100 jeden Tag.

Nach einer wissenschaftlichen Vorortstudie waren bis Juni 2006 bereits 650.000 Iraker durch den Krieg und die durch die Besatzung geschaffenen Bedingungen ums Leben gekommen. Über 600.000 von ihnen starben eines gewaltsamen Todes, wobei sich die Zahl jedes Jahr fast verdoppelt.


Quelle: Lancet-Studie 2006 

Besatzungstruppen selbst sind für die meisten Toten verantwortlich

Im Westen werden die Iraker selbst für die Misere verantwortlich gemacht. Die eigentliche Ursache, der US-geführte Überfall auf das Land, wird systematisch ausgeblendet, wie auch die verheerende Besatzungspolitik, die z.B. mit der Auflösung von Armee und Polizei das Vakuum schuf, in dem sich kriminelle und konfessionell motivierte Gewalt erst entfalten konnten.

Doch nicht "Aufständische" und Milizen sind die Hauptquelle der eskalierenden Gewalt. Über die Hälfte aller Gewaltopfer wurden – so das Ergebnis der Studie – von Besatzungstruppen und irakischen Hilfstruppen getötet, ein Siebtel – d.h. ca. 85.000 – allein durch Luftangriffe.

Über diesen tödlichen Krieg der Besatzer, die oft wochenlange Abriegelung und Bombardierung ganzer Stadtviertel und Städte wird hierzulande nicht berichtet. In den täglichen Nachrichten sieht man nur Autobomben- und Selbstmordanschläge auf Zivilisten. Informationen über die politische Zugehörigkeit oder Zielsetzung der Akteure sucht man vergebens. Angegeben wird meist nur deren mutmaßliche Konfession. So entsteht Stück für Stück das falsche Bild eines Krieges zwischen "den Sunniten" und "den Schiiten".

Die meisten Iraker fordern das Ende der Besatzung

Es hatte jedoch vor der Besatzung keine gravierenden Konflikte zwischen Sunniten und Schiiten gegeben. Diese entstanden erst mit der Einführung bis dahin unbekannter ethnischer konfessioneller Kriterien bei der Besetzung von Regierung und Verwaltung. Sie wurden in dem Maße angeheizt, wie sich die USA auf extreme Kräfte stützen, die eine kurdisch-nationalistische bzw. radikal-schiitische Politik verfolgen. Diese Kräfte dominieren mittlerweile Regierung und Verwaltung auf Landes- wie Provinzebenen, wie auch Armee und Sicherheitskräfte und führen ihren eigenen Krieg gegen ihre innerirakischen Gegner.


US-Razzia im Irak ...

Im Wesentlichen stehen sich daher nicht Religionsgruppen gegenüber, sondern die Kräfte, die ihre radikalen Ziele im Bündnis mit der Besatzungsmacht durchzusetzen versuchen, und die, die sich dem – wie der Besatzung generell – widersetzen. Letztere sind bei weitem die Mehrheit: 80 bis 90 Prozent der Iraker lehnen gemäß Umfragen US-amerikanischer Institute die britisch-amerikanische Besatzung "heftig" ab. Nach einer US-Studie vom letzten Herbst sind zudem 82% der schiitischen und 97% der sunnitischen Araber davon überzeugt, dass "das U.S. Militär im Irak mehr Konflikte verursacht als verhindert", und gehen knapp zwei Drittel davon aus, dass sein Abzug die Gewalt im Land deutlich verringern und die Sicherheit erhöhen würde.

Gut zwei Drittel aller Iraker unterstützen mittlerweile Angriffe auf die Besatzungstruppen. In Bagdad stieg der Anteil unter Sunniten im Laufe des letzten Jahres von 57 auf 100 Prozent – ein "Erfolg" der umfassenden US- Offensive, mit der die US-Armee versuchte, die Hauptstadt zu "befrieden".

Das Ende der Besatzung ist der erste Schritt zum Frieden

Weder im Irak noch in Afghanistan, wo ebenfalls katastrophale Verhältnisse herrschen, können die Besatzungstruppen einen Beitrag zu Frieden oder Sicherheit leisten, sondern sind im Gegenteil Hauptursache der eskalierenden Gewalt. Unabhängig der zu erwartenden Probleme, ermöglicht erst ihr Rückzug Auswege aus dem angerichteten Desaster.

Neue Kriege drohen

Während die Kriege in Irak und Afghanistan andauern, drohen bereits neue gegen Syrien und vor allem Iran. Vorbereitet nach demselben Muster wie der Krieg gegen den Irak, haben sie auch dieselben Ziele: die militärische und politische Kontrolle des Mittleren Ostens und den Zugriff auf dessen Ressourcen. Angesichts konkreter Angriffspläne und eines massiven Truppenaufmarsches am persischen Golf, scheint es nur eine Frage der Zeit, bis die ersten US-amerikanischen und israelischen Bomber Richtung Iran aufsteigen. Ihre Ziele werden dann nicht nur Atomanlagen sein, sondern wie im Irak und Libanon die gesamte iranische Infrastruktur. Selbst der Einsatz von Atombomben wird von der US-Regierung nicht ausgeschlossen. Nur der Unwillen in der US-Bevölkerung bis hin zu höchsten Kreisen der Armee, sowie ihre prekäre Situation im Irak, scheint die US-Regierung von einem Angriff abzuhalten, der schnell zum Flächenbrand werden könnte.


 ... und mit Luftwaffenunterstützung

Kriege mit deutscher Unterstützung

An all diesen Kriegen und Kriegsdrohungen ist Deutschland beteiligt. Über deutsche Flug- und Seehäfen läuft der größte Teil des Nachschubs, US-Truppen werden in großer Zahl über die zivilen Flughäfen Leipzig und Frankfurt/Hahn an die Front gebracht. Wichtige Kommandostäbe des Krieges sitzen u.a. in Heidelberg.

In Afghanistan ist Deutschland unmittelbar mit eigenen Truppen dabei. Vorwiegend geschieht dies noch im Rahmen der Nato-geführten "Stabilisierungskräfte" ISAF. Offiziell sollen sie mit dem Segen der UNO den Wiederaufbau des Landes absichern, praktisch sind sie seit langem Teil der Besatzung des Landes. Spätestens mit der geplanten Entsendung von Tornados wird die Bundeswehr endgültig zur Kriegspartei. Der Krieg in Afghanistan ist zudem von dem im Irak nicht zu trennen. Jede Bundeswehreinheit in Afghanistan macht britische und amerikanische Kräfte für den Irak frei.

Diese Kriegbeteiligungen verstoßen gegen Geist und Buchstaben der Verfassung und gegen internationales Recht. Sie müssen umgehend beendet werden.

Die internationale Antikriegsbewegung wächst

Nicht nur im Irak, auch bei den Besatzungsmächten zu Hause wächst der Widerstand. In den USA stehen die Mütter gefallener Soldaten und Kriegsveteranen an der Spitze der Bewegung. Am 4. Jahrestag des Krieges werden zu den Demonstrationen in den USA und Großbritannien wieder Hunderttausende erwartet.

Wir schließen uns der weltweiten Antikriegsbewegung an und fordern:

  • Bedingungsloser Abzug der Besatzungsmächte aus dem Irak und Wiedergutmachung
    der angerichteten Schäden
  • Einstellung jeglicher Unterstützung der Besatzung durch die deutsche Regierung
  • Schließung der US-amerikanischen Militärstützpunkte in Deutschland
  • Rascher Abzug der Bundeswehr aus Afghanistan – Beendigung aller Auslandseinsätze
  • Ende der Bedrohung Irans – Verhandlungen ohne Vorbedingungen und
    gleiches Recht für alle!
  • Asyl für alle Soldaten, die sich weigern, in die aktuellen und drohenden Kriege zu ziehen
Sa. 17.3.  Kundgebung/Infostand
  13.00 Uhr Bismarckplatz, Heidelberg
  16.00 Uhr US-Hauptquartier, Römerstr./Einmündung Saarstr.

Di. 20.3.: Veranstaltung: "Sunniten" gegen "Schiiten"? 
Hintergründe der Konflikte und der Gewalt im Irak
mit Prof. Walter Sommerfeld, Altorientalist an der Uni Marburg, langjähriger Kenner des Iraks 
20.00 Uhr Haus der Begegnung, Merianstr. 1 (nähe Universitätsplatz)

Es rufen auf: Heidelberger Forum gegen Militarismus und Krieg, Heidelberger Friedensratschlag, DGB-AK Frieden u. Entwicklung Rhein-Neckar, DKP HD, VVN/BdA Heidelberg, Die Linke KV HD-Rhein-Neckar