Irak – Die neue Phase des Krieges
von Joachim Guilliard, 15.10.2003
erschienen bei der Informationsstelle Militarisierung (IMI) e.V
als IMI-Studie 2003/05, November 2003, ISSN 1611-25
Ende September hatte die CIA ihre Nachforschungen nach irakischen Massenvernichtungswaffen ergebnislos beendet – von den untrüglichen Beweisen mit denen die US-Regierung ihren Krieg gerechtfertigt hatten, keine Spur. Auf der anderen Seite war auch vom „Wiederaufbau“ und der versprochenen Demokratie nichts zu sehen. Auch Monate nach dem offiziellen Ende der Hauptkampfhandlungen hatte sich an der katastrophalen Versorgungslage im Lande nichts grundlegendes geändert. Dafür sahen sich die Besatzungstruppen mit einem immer stärkerem und organisierterem Widerstand konfrontiert, der tägliche Verluste forderte.
Doch kam diese Situation für die Strategen der Bush-Regierung tatsächlich so unerwartet wie es scheint? Welche Optionen bleiben ihnen, um wesentliche Kriegsziele weiter zu verfolgen. Wie stehen die Chancen der europäischen Kriegsgegner, doch noch – formal über eine stärkere Rolle der UNO – eine größere Mitsprache und wirtschaftliche Beteiligung bei der Neuordnung des Iraks zu erhalten? Oder wird am Ende – in einer neuen Phase des Krieges – anstelle einer „Rekonstruktion“ des Landes, wenn auch unter neoliberalem Vorzeichen, die fortgesetzte Dekonstruktion stehen?
Inhalt
II. Neuordnungspläne – Streit um die Hoheit über den Irak
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(Der Beitrag ist in gekürzter Form auch in dem im November bei PapyRossa erscheinenden Buch
Der Irak - Krieg, Besetzung, Widerstand enthalten.)