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Flugblatt
(PDF) Aktuelle Artikel Sammlung beim Friedensratschlag, Kassel:
»Kam Hitler aus dem Weltraum?« Kurt Pätzold, jW, 18.02.2014 Kurt Pätzold, ND, 14.02.2014, Otto Köhler, junge Welt, 9.10.2013 Annette Hauschild, jW, 19.06.2014 Wolfram Wette, Blätter 1'14 Alexander Bahar, junge Welt, 1.9.2010
Der Erste Weltkrieg und die Schuldfrage Luciano Canfora, junge Welt, 31.12.2013 Gerd Fesser, Junge Welt 30.12.2013 Gerd Fesser, Neues Deutschland, 27.6.2009 Nick Brauns, junge welt, 6.7.2013 Manfred Weißbecker, ND, Politisches Buch, 14.02.2014 Deutsche und französische Frauen gegen Militarismus und Krieg - radio flora Florence Hervé, Vortrag am 10.12.2013 Neuverteilung der Welt |
Kundgebung, Samstag 2. August 2014
August
1914: Das Deutsche Reich erklärt den Krieg
Deutsche Kriegsschuld
nicht verwischen ‒ gegen Kontinuitäten
deutscher Großmachtpolitik 11.00 Uhr | Theaterplatz Heidelberg
Heidelberger Forum gegen Militarismus und Krieg, VVN Heidelberg August 1914: Das Deutsche Reich erklärt den Krieg Kriege „brechen nicht aus“, Kriege werden gemacht Mit Rückendeckung der deutschen Führung erklärte Österreich-Ungarn am 28. Juli 1914 Serbien den Krieg. Das Deutsche Reich selbst folgte am 1. und 3. August mit Kriegserklärungen an Russland und Frankreich. Der deutsche Angriff auf Frankreich unter Verletzung der Neutralität Belgiens und Luxemburgs führte zum Kriegseintritt Englands. Der regionale Konflikt auf dem Balkan wurde so innerhalb weniger Tage zum Weltkrieg eskaliert, dem am Ende 17 Millionen Menschen zum Opfer fielen. Die Massenschlachten bei Verdun, an der Somme und an der Marne symbolisieren seither den Wahnsinn des Krieges. Schaut man auf die Veröffentlichungen der letzten Monate, so war der Erste Weltkrieg im August 1914 einfach „ausgebrochen“, wie ein Vulkan. Nachdem „Konflikte sich hochgeschaukelt“ hatten, so liest man, seien die europäischen Großmächte unaufhaltsam „in den Krieg hineinschlittert“. Wirklich Schuld hatte nach dieser Sichtweise keiner, höchstens der junge bosnische Attentäter Gavrilo Princip. Folgerichtig avancierte hierzulande das Buch des australischen Historikers Christopher Clark zum Bestseller, der Deutschland von seiner Hauptschuld am Krieg freispricht und behauptet, die Großmächte seien „wie Schlafwandler“ in den Krieg getaumelt. Dieser Geschichtsklitterung widersprechen wir entschieden. Kein Krieg ist unvermeidlich, jeder Krieg wird bewusst gemacht und für jeden Krieg gibt es daher auch Verantwortliche. Auch der Erste Weltkrieg war nicht zwangsläufig. Es gab Kräfte, die gezielt auf diesen Krieg hinsteuerten und dies, obwohl die fürchterlichen Dimensionen, die er annehmen könnte, den politischen, militärischen und wirtschaftlichen Eliten durchaus bewusst waren. Auch dieser Krieg wurde, wie alle Kriege, wegen konkreter, vor allem wirtschaftlicher und geostrategischer Interessen geführt. Er entwickelte sich vor dem Hintergrund einer sich extrem zuspitzenden Konkurrenz zwischen den imperialistischen Staaten, nachdem die Welt weitgehend unter ihnen aufgeteilt war. In allen drängte das kapitalistische Wirtschaftssystem zwangsläufig auf wirtschaftliche Expansion, auf Eroberung neuer Märkte und Ressourcen. Am aggressivsten agierten dabei jedoch die bei der Aufteilung „zu spät Gekommenen“, allen voran das Deutsche Reich. Die politische und militärische Führung sowie die wirtschaftlichen Eliten des deutschen Kaiserreiches wollten den Krieg, da ihnen der Zeitpunkt günstig schien. Sie tragen daher die Hauptschuld an dem bis dahin fürchterlichsten Krieg der Weltgeschichte. Die Erinnerung daran bleibt wichtig, da die wirtschaftlichen und geopolitischen Interessen, die zum Ersten Weltkrieg führten, strukturell fortbestehen und potentiell kriegsgefährlich bleiben. Seit den 1990er Jahren wird der Kampf um strategisch wichtige Einflussgebiete und um die Sicherung und Kontrolle von Rohstoffvorräten und Transportwegen immer öfter militärisch geführt ‒ in und gegen Irak, Jugoslawien, Afghanistan, Libyen und Syrien. Solche Kriege und Interventionen werden zunehmen, je knapper die Ressourcen ‒ allen voran Öl und Gas ‒ werden. Auch der Konflikt der beständig nach Osten vorrückenden NATO und EU mit Russland wird immer schärfer und wird in der Ukraine seit dem vom Westen geförderten Putsch ebenfalls schon blutig ausgetragen.
Die Millionen Toten der beiden Weltkriege mahnen uns: Es darf in Europa nie wieder Krieg sein und es darf von Europa nie wieder Krieg ausgehen. Die von EU-Staaten mitgeführten Kriege und Militär-Intervention müssen beendet werden. Statt auf Konkurrenzkampf und Expansion muss die deutsche Politik auf Anerkennung der legitimen Interessen anderer Staaten und die Erhaltung des Friedens ausgerichtet sein. Sie muss darauf verzichten, einseitige Interessen gegen den Willen von Nachbarn durchzusetzen. Das gilt auch angesichts der aktuellen Auseinandersetzungen in der Ukraine und ihres Widerhalls im Verhältnis Deutschlands und der Europäischen Union zur Russischen Föderation.
Deutsche Kriegsschuld nicht verwischen ‒ gegen Kontinuitäten
deutscher Großmachtpolitik
Heidelberger Forum gegen Militarismus und Krieg und DGB Kreisverband
Heidelberg/Rhein-Neckar
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