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Pressemitteilung
Joachim Guilliard
Hindukusch: »Hölle auf Erden«
Vor zwei Jahren zog die NATO aus Afghanistan ab. Der
Krieg gegen die afghanische Bevölkerung aber hält an.
Die westlichen Sanktionen gegen die Taliban sorgen für
Hunger und Elend
junge Welt 16.08.2023
Rainer Werning:
Vermessen, verdrängt, vergessen – Afghanistan zwei
Jahre nach der Rückkehr der Taliban
NachDenkseiten, 15. August 2023
Matin Barakis:
Afghanistan. Revolution, Intervention, 40 Jahre Krieg,
Hindukusch:
Zurück an den Herd,
Vorabdruck. Seitdem die Taliban in Afghanistan wieder an
der Macht sind, nimmt die Repression gegen Frauen zu.
Aber auch der Streit der Fraktionen und Cliquen |
Zwei Jahre nach Abzug der Bundeswehr und
NATO aus Afghanistan
Vor zwei Jahren zog die
NATO aus Afghanistan ab. Das Embargo des
Westens stürzte das Land weiter in die
Katastrophe und sorgt für Hunger und
Elend.
Der Krieg gegen die afghanische
Bevölkerung geht auf diese Weise weiter.
UNO-Vertreter berichten, sie hätten
"noch nie eine Krise erlebt, die so
schnell und in einem solchen Ausmaß
eskaliert ist" und beschreiben die Lage
als „Hölle auf Erden“. Der
transatlantische Brüsseler Thinktank
International Crisis Group befürchtet,
„Hunger und Elend“ könnten nach dem
Abzug der NATO-Truppen „mehr Afghanen
töten als alle Bomben und Kugeln der
letzten zwei Jahrzehnte“
Selbstverständlich trägt auch das
Taliban-Regime, das am 15. August wieder
die Macht übernahm maßgeblich zur
Notlage bei.
Mehr dazu unter
Hindukusch: “Hölle auf Erden” ‒ 2 Jahre nach Abzug der NATO-Truppen aus Afghanistan,
junge Welt, 16.08.2023
Die Handels- und Finanzblockaden können
eine Änderung seiner Politik nicht
erzwingen und schaden denen, die sie
angeblich schützen wollen am meisten -
den afghanischen Frauen und Kinder.
Sie müssen umgehend beendet und die 9,1
Mrd. beschlagnahmten afghanischen Gelder
für die Versorgung der Bevölkerung
freigegeben werden.
Die NATO ist nach zwanzig Jahren zu
umfassender Hilfe und Wiedergutmachung
für die Bevölkerung verpflichtet.
18 Uhr Theaterstr./Hauptstr.
Heidelberg
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Pressemitteilung
2 JAHRE NACH ABZUG VON BUNDESWEHR UND NATO
AFGHANISTAN: „Hölle auf Erden“
Gegen die Fortsetzung des Krieges
mit anderen Mitteln
‒ für umfassende Hilfen für die
Bevölkerung und das Ende der
verheerenden Wirtschaftssanktionen
http://www.antikriegsforum-heidelberg.de/afghan/afghanistan_2Jahre_nato_abzug_fb.pdf
Vor zwei Jahren mussten sich die USA
und ihre Verbündeten nach zwanzig
Jahren Krieg geschlagen geben und
Afghanistan verlassen. Am 26. August
2021 beendete auch die Bundeswehr
mit der letzten
Evakuierungsoperation ihren Einsatz
am Hindukusch. Die Bilanz dieses von
den USA völkerrechtswidrig
begonnenen Krieges ist verheerend.
Er kostete vermutlich rund 800.000
Menschen direkt oder indirekt das
Leben. Für die Afghaninnen und
Afghanen ist er noch immer nicht zu
Ende.
Kein Krieg für Menschenrechte
Da von Afghanistan kein Angriff auf
die USA erfolgt war, war die
US-Invasion im Oktober 2021
eindeutig eine völkerrechtswidrige
Aggression. Die nachfolgende
Besatzung der NATO-Staaten diente
offiziell der Stabilisierung und
Demokratisierung des Landes. In
erster Linie versuchten sie aber mit
Gewalt ein prowestliches Regime zu
etablieren. Das Ergebnis war ein
korruptes und kleptokratisches
Regime, das kaum Rückhalt im Land
hatte und mit dem Abzug der NATO
zusammenbrach.
Grausames Embargo
Für die Afghaninnen und Afghanen war
der Krieg damit jedoch nicht zu
Ende: Die Aussetzung bisheriger
Zahlungen sowie die Finanz- und
Handelsblockaden, die mit der
Machtübernahme der Taliban faktisch
das ganze Land treffen, schleuderten
sie noch weiter in die Katastrophe.
Die Gelder aus dem Ausland, mit
denen bis dahin drei Viertel der
öffentlichen Ausgaben finanziert
worden waren, versiegten über Nacht
und indem die USA und die EU
afghanische Reserven in Höhe von
über neun Mrd. US-Dollar einfroren,
verschärften sie die Notlage
zusätzlich.
Der Ausschluss vom Zahlungsverkehr
behindert auch die humanitäre Hilfe.
Dabei sind 24 der 40 Millionen
Menschen im Land völlig darauf
angewiesen und acht Millionen
bereits einer Hungersnot ausgesetzt.
Besonders betroffen sind wie immer
Frauen und Kinder. Gleichzeitig
gingen die Hilfsgelder zurück und
stiegen die Preise für Hilfsgüter
dramatisch.
„Ich habe noch nie eine Krise
erlebt, die so schnell und in einem
solchen Ausmaß eskaliert ist, wie
die in Afghanistan“, stellt der Chef
des Welternährungsprogramms fest.
Hier herrsche nun die „Hölle auf
Erden“. „Hunger und Elend“ könnten
nun „mehr Afghanen töten als alle
Bomben und Kugeln der letzten zwei
Jahrzehnte“ befürchtet die
International Crisis Group.
Hier zeigt sich deutlich der
Widersinn und Zynismus westlicher
Sanktionspolitik.
Zweifelsohne verstößt die Politik
der Taliban eklatant gegen
Menschenrechte und tragen sie zur
Notlage bei. Aber offensichtlich
kann man mit Wirtschaftsblockaden
keine Änderung erzwingen, sondern
lässt besonders die leiden, die man
angeblich schützen will. Sie sind
selbst massive
Menschenrechtsverletzungen, die
Menschenleben kosten und
gleichzeitig die Hardliner vor Ort
stützen. Zudem sind sie im Falle
Afghanistan offensichtlich auch die
Fortsetzung des verlorenen Krieges.
Wir protestieren gegen die Politik
von Außenministerin Baerbock, die
auch weiterhin selbst humanitäre
Hilfen für Afghanistan von der
Einhaltung von Frauenrechten
abhängig machen will und
protestieren gegen die Senkung des
deutschen Beitrags von bereits
mickrigen 330 Millionen Euro im
letzten Jahr auf 39 Millionen in
diesem.
Wir fordern von der Bundesregierung
und ihren NATO-Verbündeten:
- das Embargo zu beenden und
die afghanischen Gelder auf
westlichen Konten freizugeben
- die afghanische Bevölkerung
nicht weiter zur Geisel ihrer
Politik zu machen, sondern ihrer
Verantwortung für das Desaster
durch 20 Jahr Krieg gerecht zu
werden, Wiedergutmachung für die
Opfer und die angerichteten
Schäden zu leisten, sowie
umfassende Hilfe für den
Wiederaufbau
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s. auch:
Den ausführlichen
Artikel zum 2. Jahrestag von
Joachim Guilliard
Hindukusch: »Hölle auf Erden«
Vor zwei Jahren zog die NATO aus
Afghanistan ab. Der Krieg gegen die
afghanische Bevölkerung aber hält
an. Die westlichen Sanktionen gegen
die Taliban sorgen für Hunger und
Elend
junge Welt 16.08.2023
der Überblick über den 20jährigen
Krieg von Rainer Werning:
Vermessen, verdrängt, vergessen
– Afghanistan zwei Jahre nach der
Rückkehr der Taliban
NachDenkseiten, 15. August 2023
den Vorabdruck von Matin Barakis
neues Buch
Afghanistan. Revolution,
Intervention, 40 Jahre Krieg,
Hindukusch:
Zurück an den Herd, Vorabdruck.
Seitdem die Taliban in Afghanistan
wieder an der Macht sind, nimmt die
Repression gegen Frauen zu. Aber
auch der Streit der Fraktionen und
Cliquen
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