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Flugblatt vom 31. Juli 2006
Krieg gegen Libanon und Gaza:
Sofortige und bedingungslose Waffenruhe!
Deutsche Unterstützung für israelische Kriegspolitik beenden!
In der Nacht zum 30. Juli töteten israelische Bomber beim Luftangriff
auf das südlibanesische Dorf Kana mindestens 56 Zivilisten, darunter 37
Kinder. Die Zahl der libanesischen Opfer des Krieges stieg damit auf
weit über 700, 800.000 befinden sich auf der Flucht. Auch Uno-Soldaten
fielen gezielten israelischen Angriffen zum Opfer. Dennoch hat bisher
weder die UNO noch die EU die israelische Aggression verurteilt. Noch
nicht einmal zur Forderung an Israel, einer Waffenruhe zuzustimmen,
konnten sie sich aufraffen.
Doch wer in dieser Situation eine Waffenruhe davon abhängig macht, dass
die Angegriffenen zuvor Bedingungen Israels erfüllen, unterstützt die
Kriegsziele des Aggressors. Er macht sich mitschuldig an den Toten -
auf libanesischer und palästinensischer, wie auf israelischer Seite.
Auch die Bundesregierung verteidigt trotz der vielen zivilen
Opfer und dem Ausmaß der Zerstörungen die Angriffe auf den Libanon
und den Gazastreifen. Ursache und Wirkung dürften nicht verwechselt
werden. Auslöser sei schließlich die „Verschleppung“ israelischer
Soldaten. – Sehr weit hat man sich in den herrschenden Kreisen
Deutschlands offensichtlich nicht von der Logik der Wehrmacht entfernt,
die in Griechenland, Jugoslawien und Kreta für jeden gefallenen
Wehrmachtssoldaten die Exekution von 50 einheimischen Zivilisten
forderte.
In den Medien wird die Gefangennahme der Soldaten ebenfalls willkürlich
als Beginn der aktuellen Eskalation gewählt, die vorangegangen
Anschläge und Provokationen Israels werden ebenso ausgeblendet, wie der
eigentliche Hintergrund der Konflikte.
Unabhängig davon können die Aktionen einzelner Organisationen
keinesfalls einen Krieg rechtfertigen. Israel selbst hält zudem
Tausende Libanesen und Palästinenser gefangen, viele seit mehr als 20
Jahren.
Auch der zweifelsohne ebenfalls völkerrechtswidrig Raketenbeschuss
israelischer Städte durch die Hisbollah, so der renommierte
Völkerrechtler Norman Paech, „rechtfertigt nicht die
Art von Vernichtungskrieg, mit der die israelische Armee derzeit gegen
Milizen und Bevölkerung im Libanon vorgeht. Das hat nichts mehr mit dem
Recht auf Selbstverteidigung und dem unbestreitbaren Existenzrechts
Israels zu tun.“ Die Zerstörung praktisch der gesamten
Infrastruktur des Landes stelle, so der außenpolitischer Sprecher der
Linksfraktion, „nicht nur eine unverhältnismäßige Reaktion der
Selbstverteidigung dar, sondern verletzt massiv die Regeln der Genfer
Konventionen ... es sind schlicht Kriegsverbrechen.“
UN- und Menschenrechtsorganisationen verurteilten die Anwendung der
Kollektivstrafe gegenüber der gesamten Bevölkerung ebenfalls als klares
Kriegsverbrechen.
Die Gefangennahme der Soldaten war offensichtlich nur der
Vorwand. US-Zeitungen berichten, dass die israelische Armee
bereits vor über einem Jahr Washington detailliert über die
Angriffspläne unterrichtet und sich mit der Bush-Administration
über das konkrete Vorgehen abgestimmt hat.
Wir fordern von Israel:
Es rufen auf: Heidelberger Forum gegen Militarismus u. Krieg •
Friedensratschlag HD • VVN-BdA HD
DGB AG Frieden Rhein-Neckar • DFG-VK HD • DKP HD • Linksruck HD • WASG
KV/HD Rhein-Neckar