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Internationaler Tag der Menschenrechte
 
Veranstaltung zur Lage der
palästinensischen Gefangenen in Israel

mit Ala Jaradat, Ramallah, von der
Menschenrechtsorganisation Addameer

Donnerstag 11.12.
19.30 Uhr
Volkshochschule, Bergheimerstr. 76

    Einige Zahlen und Infos zu den palästinensischen Gefangenen
  • Seit Beginn der Besatzung (1967) wurden über 650.000 PalästinenserInnenn gefangen genommen. Das heißt ein Fünftel der Bevölkerung war mindestens einmal im Gefängnis.
  • Gegenwärtig befinden sich etwa 6000 Palästinenser in israelischen Gefängnissen und Haftzentren.
  • Etwa 1000 von ihnen werden in so genannter Verwaltungshaft festgehalten, d.h. über längere Zeit, z.T. jahrelang, ohne Anklage und Verfahren, ohne anwaltlichen Beistand und ohne Besuchsrechte.
  • Im Laufe der zweiten Intifada, d.h. seit September 2000 wurden auch 2000 Kinder inhaftiert. Derzeit befinden sich noch 302 Kinder und Jugendliche in Haft, der jüngste ist 12 Jahre alt. Sie werden von der Außenwelt völlig isoliert gefangen gehalten. Ihre Haftbedingungen unterscheiden sich nicht von denen der Erwachsenen.
  • Misshandlungen, auch an Kindern, bis hin zu regelrechter Folter sind gängige Praxis
  • Hinzu kommt die erhebliche Behinderung und Einschränkung der anwaltlichen Vertretung und des Besuchsrechts und
  • vollkommen unzureichende medizinische Versorgung, hygienische Verhältnisse und Ernährung in den Lagern und Gefängnissen
Die israelische Politik, Palästinenser jederzeit willkürlich, auch ohne Anklage, auf unbestimmte Zeit gefangen zu nehmen und in Gefängnissen, Lagern und Ver-hörzentren festzuhalten, ist ein zentrales Moment der umfassenden Kontrolle, die Israel seit 36 Jahren über das Land und die Menschen in der Westbank und Gaza ausübt. Diese macht eine demokratische politische Tätigkeit unmöglich, nimmt jede Hoffnung auf eine men-schenwürdige Zukunft und ist somit wesentlich für die Selbstmordattentate gegen israelische Zivilisten verantwortlich.

Die alltägliche Praxis der Verhaftung und Verschleppung von Menschen betrifft alle, ob sie einer kriminel-len oder terroristischen Aktivität verdächtigt sind oder nicht, ob sie Frauen, Kinder oder Männer sind, ob sie einer islamistischen, einer linken oder anderen politischen Gruppe oder einer Nichtregierungsorganisation nahe stehen oder vollkommen unpolitisch sind. Es gibt kaum eine palästinensische Familie, die nicht die Er-fahrung der Gefangennahme eines ihrer Mitglieder machte.

Gegenwärtig befinden sich etwa 6000 Palästinenser in israelischer Haft, 1000 von ihnen in so genannter Ad-ministrationshaft, d.h. monate- oder jahrelang ohne Verfahren, ohne anwaltlichen Beistand und ohne Be-suchsrechte. Unter den Gefangenen sind derzeit 302 Kinder und Jugendliche, der jüngste ist 12 Jahre alt.

Wenn sich palästinensische Menschenrechts- und Gefangenen-hilfsorganisationen wie in Zusammenarbeit mit israelischen und internationalen Organisationen gegen diese systematische Verletzung elementarer Rechte wenden und den palästinensischen Gefangenen und ihren Familien beistehen, leisten sie damit nicht nur unverzichtbare Rechtshilfe und humanitäre Unterstützung, sondern auch einen wichtigen Beitrag zur Stärkung der palästinensischen Zivilgesellschaft und zu solidarischen Strukturen – der Basis einer friedlichen Lösung des Konflikts.

Denn nur auf der Grundlage der Anerkennung und Durchsetzung von Menschen- und Völkerrecht kann der israelisch-palästinensische Konflikt gelöst werden, nicht indem skrupellos das "Recht des Stärkeren" durchgesetzt wird, wie dies bisher durchgängige israeli-sche Politik ist.

Die Menschenrechtsorganisation Addameer (arabisch „Das Gewissen“) – leistet rechtliche und humanitäre Hilfe für palästinensische Gefangene. Sie arbeitet eng mit internationalen Menschenrechtsorganisationen wie Amnesty International, Human Rights Watch zusammen. Ala Jaradat ist Koordinator des Gefangenenhilfs-programms von Addameer

Veranstalter: Heidelberger Forum gegen Militarismus und Krieg, Heidelberger Friedensratschlag, Volkshochschule Heidelberg