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„Auf der Seite der Diplomatie“
Brasilien lehnt Berliner Forderung nach Waffenlieferungen an die Ukraine ab und bemüht sich um Vermittlung im Ukraine-Krieg – gemeinsam mit anderen Staaten des Globalen Südens.
german-foreign-policy, 2.2.2023

Wie Brasiliens Präsident Kanzler Scholz mit seinem Vorschlag überrennt
RND, 31.01.2023

Sevim Dagdelen,
Souveränität wagen - Perspektiven für den Frieden in Zeiten von Krieg, Militarisierung und Blockkonfrontation.
Gastvortrag auf der »Konferenz für das Gleichgewicht der Welt« in Havanna
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Panzer bringen keinen Frieden
Die Beteiligung deutscher Kampfpanzer werde die russische Armee zu einer Verstärkung ihrer Kräfte herausfordern, kommentiert Sebastian Engelbrecht. Eine weitere Eskalation des Krieges sei somit vorprogrammiert.
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Linken-Abgeordnete Sevim Dağdelen bezeichnet Panzerlieferung als "historische Fehlentscheidung"
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Ukraine: Verhandlungsvorschläge aufgreifen - Panzerlieferungen stoppen!
Für Heizung, Brot und Frieden!

18 Uhr Theaterstr./Hauptstr. Heidelberg

Auf seiner Reise nach Lateinamerika wurde Bundeskanzler Scholz recht unsanft mit der Ablehnung des westlichen Kurs im Ukrainekonflikt konfrontiert.

So erteilte Brasiliens Präsident Lula da Silva  auf seine Forderung nach Waffenlieferungen in die Ukraine hin, jeglicher Beteiligung am Ukraine-Krieg eine deutliche Absage. Brasilien verstehe sich als ein „Land des Friedens“ entgegnete er Scholz brüsk und signalisierte damit, diplomatisch kaum verhüllt, dass er Deutschland nicht dazu zählt.
Anschließend drängte Lula auf Verhandlungen. Statt den Krieg mit weiteren Waffen immer nur zu befeuern, müsse eine Vermittlungsinitiative gestartet werden.  Sie stünden als Vermittler bereit und Indien, Indonesien und vor allem China könnten ebenfalls einen Beitrag leisten.
Scholz sei, so heißt es, von Lulas wortgewaltig vorgetragener Forderung regelrecht überrumpelt worden (Wie Brasiliens Präsident Kanzler Scholz mit seinem Vorschlag überrennt, RND, 31.01.2023).

Dabei sollte dies an sich keine so große Überraschung gewesen sein. Fast alle lateinamerikanische Ländern stellen sich gegen den westlichen Kurs gegen Russland und fordern Verhandlungen sowie ein Ende des Wirtschaftskrieges. Der mexikanische Präsident hat schon vor einem halben Jahr seine Bereitschaft erklärt, bei Verhandlung mitzuwirken.

Auch Kolumbiens Präsident Gustavo Petro hatte letzte Woche jegliche Kriegsbeteiligung abgelehnt,  keine Waffe, die Kolumbien gekauft habe, werde "im bewaffneten Konflikt in der Ukraine eingesetzt werden.“  Lateinamerika solle sich, anstatt Kriegsgerät zu liefern, um Frieden bemühen. Und Argentiniens Präsident Alberto Fernández erklärte am Samstag bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Scholz: „Argentinien und Lateinamerika denken nicht daran, Waffen zu schicken“. Parallel dazu übte der mexikanische Präsident López Obrador heftige Kritik an der Berliner Entscheidung Kiew Kampfpanzer zu liefern.

Letztlich sehen nahezu alle Länder des Südens die USA und die EU-Staaten in der Pflicht, den Krieg durch Verhandlungen zu stoppen, der in Verbindung mit den Wirtschaftssanktionen gegen Russland der ganzen Welt schadet, zu Lieferengpässen, Preissteigerungen und Wirtschaftskrisen führt.
Auch Indien z.B. hat mehrfach bekräftigt, „auf der Seite“ derer zu stehen, die „Dialog und Diplomatie als den einzigen Weg aus dem Krieg“ forderten. Letzten Dienstag hat Ägyptens Außenminister Sameh Shoukry betont, sie würden die „Bemühungen bei der Suche nach diplomatischen Lösungen“ fortsetzen.

Scholz ging auf Lulas Vorschlag so wenig ein, wie auf alle vorhergehenden Vorstöße. In Deutschland und den übrigen NATO-Mächten wird statt über eine Beendigung des Krieges über eine weitere Eskalation durch Kampfjets diskutiert.
 
Wir wollen am kommenden Montag wieder dagegen protestieren und die Bundesregierung und die EU auffordern, sich endlich diesen Initiativen aus dem Süden anzuschließen, die Vorschläge von dort aufzugreifen, statt den Krieg mit immer schwereren Panzern weiter anzuheizen.