Der
DGB Rhein-Neckar, das Heidelberger Forum,
die VVN/BdA HD,
Linksruck HD, die DKP HD,
die Bunte Linke und die
Freunde Arabischer Kunst
und Kultur e.V.
laden ein zu:
Falluja
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Zeugnisse aus einer verwüsteten Stadt
Zwei Augenzeugen
berichten
Dr. Mahammad J. Haded
und Mohammad F. Awad
aus
Falluja
eingeleitet von John Catalinotto
von
der Antikriegsbewegung der USA
im
Deutsch-Amerikanischen Institut (DAI),
Sofienstraße 12, Heidelberg
weitere Termine der Rundreise
"Operation Morgendämmerung"
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US-Soldaten versammelten sich am 6.11.2004 kurz vor dem Angriff zum Gebet (AP, 6.11.2004)
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Am 8. November 2004, unmittelbar nach den Präsidentenwahlen in den USA, griffen US-Truppen erneut Falluja, eine Großstadt ca. 50 km westlich von Bagdad an. Bei der angekündigten Strafaktion wurden weite Teile der Stadt am Euphrat, in der über 300.000 Einwohner lebten, zerstört. Der Roten Halbmond befürchtet, dass mehr als 6.000 Menschen dabei ihr Leben verloren.
Kriegsverbrechen im Namen der Demokratie
Für die Einwohner, die nicht fliehen konnten oder wollten, wurde die Stadt zur Hölle. Wochen zuvor schon war sie von der Außenwelt abgeschnitten und die Versorgung mit Lebensmittel, Strom, Medizin etc. unterbrochen worden, als der großflächige Beschuss vom Boden und aus der Luft begann. Schwerste Bomben fielen auf Wohngebiete, auch völkerrechtlich verbotene bzw. geächtete Waffen wie Brandbomben aus Napalm und weißem Phosphor oder Streubomben kamen zum Einsatz. Die Besatzungstruppen stießen auf heftigen Widerstand, rasch griffen Kämpfe auch auf andere Städte über. Drei Wochen dauerte es, bis sie den größten Teil der Stadt unter Kontrolle hatten, drei Wochen lang verweigerten die US-Truppen jegliche Hilfslieferung an die Eingeschlossenen.
Die Medien schweigen
Die Medien hatten viel Verständnis für die "Militäroffensive" gegen einen "Stützpunkt des Terrorismus." Kaum jemand hinterfragte die Rechtfertigung, dass die Wiedereroberung der Stadt eine Vorraussetzung für eine Demokratisierung des Landes sei. Doch nur wenige der etwa 200.000 Flüchtlinge, konnten bisher zurückkehren. Wahlen fanden in Falluja nicht statt.
Der erste Versuch, Falluja wieder unter Kontrolle zu bekommen, musste im April abgebrochen werden, weil die schrecklichen Bilder, die aus den Straßen und Krankenhäuser der Stadt in die Welt gelangten, zu einem internationalen Aufschrei führten. Dies wurde beim zweiten, weit brutaleren Angriff verhindert, indem gleich zu Beginn die Krankenhäuser bombardiert oder erobert wurden und nur noch "eingebetteten" Journalisten der Zugang gestattet wurde. Trotz der Vielzahl offenkundiger Kriegsverbrechen blieb der internationale Aufschrei aus. - Die Stadt ist mittlerweile fast vergessen.
Rundreise gegen das Vergessen
Dr. Mahammad J. Haded
und
Mohammad F. Awad
wurden zu einer Rundreise durch die BRD eingeladen, um als Augenzeugen über den Angriff und seine Folgen zu berichten.
Sie waren die ganze Zeit über vor Ort und konnten sich aufgrund ihrer Tätigkeit ein umfassendes Bild von den Geschehnissen machen.
Sie können über das Ausßmaß der Zerstörungen in der Stadt berichten, über ihre Sicht der Vorgeschichte, über die Wahscheinlichkeit, daß sich Terroristen wie Al Zarkawi in der Stadt breit gemacht hätten, über die ersten mühevollen Versuche die Gesundheitsversorgung wieder aufzunehmen und ihre Einstellung, als politisch nicht aktive Iraker, zur Besatzung, zu den Wahlen etc.
Sie können zudem schildern, wie die Situation in Stadt in dem halben Jahr war, als sie nicht mehr unter US-Kontrolle stand.
John
Catalinotto wird u.a. über die sinkende Zustimmung in den USA zur Irak-Politik der Bush-Regierung
berichten
und die wachsende Zahl von Soldaten, die den weiteren Dienst verweigeren.
Viele haben sich zu zusammengeschlossen und werden zusammen mit den
Organisationen der Angehörigen gefallener Soldaten zu einer immer lauteren Stimme in der Antikriegsbewegung der USA.
Dr. Mahammad J. Haded gehört zum medizinischen Stab des Zentralkrankenhauses von Fallujah, das von US-Truppen besetzt wurde und arbeitet außerdem in einer kleinen Klinik im Zentrum von Fallujah. Er war einer
der wenigen Ärzte, die während der heißen Phase des Angriffs im Zentrum
der Stadt waren.
Mohammad F. Awad
ist Bauingenieur und seit 2003 Vorsitzender des Rats von Saqlawiya, einer Kleinstadt 9 km nördlich von Falluja.
Seit letztem Jahr ist er auch Direktor des vom Roten Kreuz unterstützten
Flüchtlings-Hilfezentrums in Saqlawiya. Er gehörte auch zu den Freiwilligen, die Leichen von getöteten Einwohnern Fallujas bargen und zur Identifikation und Bestattung nach Saqlawiya brachten.
John Catalinotto ist vom International Action Center
IAC in New York, das vom ehemaligen US-Justizminister Ramsey Clark gegründet wurde, und Mitorganisator der großen Friedensdemonstrationen der letzten Jahre in den USA.
Er spricht neben englisch auch fließend französisch und
deutsch und ist im IAC daher auch zuständig für die
Zusammenarbeit mit den europäischen Bewegungen. Er wurde
als Vertreter der US-Friedensbewegung auf die Demonstration
in Mainz eingeladen.
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Dr. Mahammad J. Haded
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Mohammad F. Awad |
John
Catalinotto |
Spenden:
Für Projekte
für Kinder aus Falluja kann auf das Konto
" Kinderhilfe Irak" der IPPNW-Deutschland überwiesen werden
Kto Nr. 50264639
Stadtsparkasse Gaggenau, BLZ 66551290,
Kennwort "Falluja" |
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Die "Diakonie Katastrophenhilfe"
unterstützt im Irak u.a. Flüchtlinge aus Falludscha.
Spendenkonto: Diakonie Katastrophenhilfe, Postbank
Stuttgart, BLZ 60010070, Konto 502707, Kennwort: "Irak"
oder online: ww.diakonie-katastrophenhilfe.de/spenden/ |
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