Home Mi. 6. Mai 2015
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»» Plakat 8. Mai 2015 (PDF)

Einige Artikel / Interviews

Würzburg war wirklich eine Schule des Widerstands«
junge Welt online vom 10.01.2015 Gespräch mit Otto Köhler. Über seine Kindheit im Kriegs- und Nachkriegsdeutschland, erste publizistische Gehversuche und eingebettete Journalisten

Unsere Schulden in Athen
junge Welt 19.05.2012

»Keine Freundschaft mit dem Sauvolk«
Die Wehrmacht ist 1944 aus Griechenland abgezogen. Aber noch ist nichts wieder gut
junge Welt, 20.06.2012

Katastrophe auf Griechisch
Ossietzky 10/2012

Oberst Klein hat Zukunft
Ossietzky 23/2011

Otto Köhler über Ferdinand Porsche,
Rede im Rahmen der Tagung „Ferdinand Porsche - Genialer Techniker oder Kriegsverbrecher?“ in Wolfsburg am 3.12.2011
Video, Weltnetz-TV, 06.12.2011

Otto Köhler, Journalist und Publizist, über deutsche Verhältnisse
Gespräch zum 3. Oktober
Schattenblick, 7.10.2011


Wurden wir 1945 befreit?  
Vom Griff nach der Weltmacht zur neuen Verantwortungsergreifung
deutsche Kontinuitäten

mit Otto Köhler, Journalist, Buchautor und Publizist

Mittwoch, 6. Mai 2015
19.30 Uhr | Volkshochschule
• Bergheimer Str. 76, Heidelberg

Veranstalter: Heidelberger Forum gegen Militarismus u. Krieg, VVN/BdA Heidelberg und DGB Heidelberg/Rhein-Neckar in Zusammenarbeit mit der Volkshochschule Heidelberg e.V.

Unterstützt von: Bunte Linke Heidelberg, Die LINKE Rhein-Haardt, DKP Heidelberg und Deutscher Freidenkerverband Heidelberg

Der 8. Mai war ein Tag der Befreiung“, meinte vor dreißig Jahren Bundespräsident Richard von Weizsäcker in seiner berühmten Rede.  Empörung und Widerspruch  löste er bei denen aus, für die die Niederlage der Wehrmacht eine Katastrophe  war und der Sieg der Anti-Hitlerkoalition ein Verhängnis.

Brach aber 1945 eine neue Zeitrechnung, die „Stunde Null“ aus? Waren die deutschen Eliten, die 1914 nach der Weltmacht griffen und 1939 mit neuer militärischer Macht ganz Europa unter ihrer Führung vereinten, für immer geschlagen? Oder kennt die neue Berliner Republik auf diesem Planeten längst keinen Platz mehr, auf dem der deutsche Soldat nicht stehen darf - und muss.

Otto Köhler, geb. 1935, arbeitete früher u.a. für den Spiegel, Konkret und Die Zeit sowie für den WDR und den Deutschlandfunk. Er schreibt heute für die Tageszeitung junge Welt und die Zweiwochenschrift Ossietzky, die er auch mit herausgibt. Außerdem veröffentlichte er eine Reihe Bücher zu geschichtlichen und politischen Themen.
Er ist Mitglied des deutschen P.E.N.-Zentrums und wurde 2007 für sein Lebenswerk mit dem Kurt-Tucholsky-Preis ausgezeichnet. (Foto: Konkret-Verlag)


 

Freitag, 8. Mai 2015

Denkmal-Enthüllung für 1944 ermordete Zwangsarbeiter

Am 70. Jahrestag der Befreiung vom NS-Faschismus wird in Rohrbach auf dem Gelände der ehemaligen Fuchs-Waggonfabrik (später Harvester, Dresser, Furukawa) das Gedenken an die 1944 von den Nazis erhängten fünf russischen und ukrainischen Zwangsarbeiter stattfinden. Es wird vor Ort ein Denkmal für die Ermordeten enthüllt. Sprechen werden Heidelbergs Oberbürgermeister Eckard Würzner, Mirko Geiger von der IG Metall sowie der Künstler Michael Lindgren, der das Denkmal geschaffen hat. Ort: Wasserturm, Heidelberg-Rohrbach

Ort: Wasserturm, Heidelberg-Rohrbach
Beginn: 11.00 Uhr
Veranstaltet von IG Metall und Stadt Heidelberg

Samstag, 9. Mai 2015 - Stuttgart

Demonstration: Tag der Befreiung ‒ Unser Auftrag für Demokratie, Solidarität und Frieden

Der 8. Mai 1945 war der Tag der Befreiung vom NS-Faschismus und vom Krieg. Das Vermächtnis und der Auftrag des 8. Mai gebieten es, die Forderung „Nie wieder Faschismus - nie wieder Krieg!“ in den Mittelpunkt aller politischen Kämpfe zu rücken.
Die vielen Opfer, die für den Tag der Befreiung erbracht werden mussten, geben uns diesen Auftrag:
„Die Vernichtung des Nazismus mit seinen Wurzeln ist unsere Losung. Der Aufbau einer neuen Welt des Friedens ist unser Ziel.“ So lautete der Schwur der befreiten Häftlinge von Buchenwald.
Diesem Schwur fühlen sich AntifaschistInnen weiterhin verpflichtet.
Nie wieder Faschismus und Krieg!

Beginn: Lautenschlagerstraße (Nähe Hauptbahnhof), Stuttgart
Abschluss
: ca. 14.30 Mahnmal für die Opfer des Faschismus

Aufruf und weitere Infos auf der Seite der VVB-BdA BaWü.

»» Gemeinsame Zugfahrt von Heidelberg: 10.30 Uhr Hauptbahnhof


Aufruf zu Demonstration und Kundgebung am 9. Mai in Stuttgart

Tag der Befreiung
Unser Auftrag für Demokratie, Solidarität und Frieden

Flyer Entwurf3-001Der 8. Mai 1945 war der Tag der Befreiung vom faschistischen Terror und vom Krieg. Die Befreiten von damals erlebten den 8. Mai als „Morgenröte der Menschheit“ wie es Peter Gingold, ein jüdischer Antifaschist und Kommunist, einst formulierte. An diesem Tag hatten die Nazis, ihre Förderer und Parteigänger den Krieg verloren. Für die Mehrheit der Menschen in Europa bedeutete er die Hoffnung auf Frieden, Freiheit und Zukunft.

Damals wurde dieser Tag überall in Europa als Freuden- und Feiertag begangen. Anders in Deutschland: in der westdeutschen Bundesrepublik war das offizielle Vokabular von Begriffen wie „Kapitulation“, „Niederlage“ und „Zusammenbruch“ geprägt. Es dauerte 40 Jahre, bis Bundespräsident Richard von Weizsäcker vom „Tag der Befreiung“ sprach und damit die Perspektive von der Sicht der Besiegten auf jene der Befreiten wechselte. Zum 70. Jahrestag fordern wir, den 8. Mai endlich als Tag der Befreiung der Menschen und Völker Europas von Faschismus und Krieg angemessen zu begehen und ihn als bundesweiten gesetzlichen Feiertag einzuführen.

Tatsächlich gibt es keinen Tag in der Geschichte Europas, der so viel Freude und Erleichterung ausgelöst hat, der gleichzeitig so teuer errungen werden musste, wie dieser 8. Mai 1945.

Mehr als 55 Millionen Menschen fielen Nazi-Terror, Holocaust und Vernichtungskrieg zum Opfer. Sie bezahlten den deutschen Griff nach der Weltherrschaft mit unvorstellbarem Leid und ihrem Leben. Die deutsche Wirtschaft, allen voran Chemie- und Rüstungsindustrie und Banken waren die Hauptgewinner von „Arisierung“, Krieg und der Ausbeutung von KZ-Häftlingen und ZwangsarbeiterInnen. Die Hauptlast des Krieges und der Befreiung trugen die Menschen in der Sowjetunion. Millionen alliierte Soldaten, Frauen und Männer aus dem Widerstand, PartisanInnen und Kriegsverweigerer haben für diesen Tag ihr Leben riskiert und geopfert.
Sie alle kämpften als Teil der Anti-Hitler-Koalition für eine Welt ohne Kriege, Elend und Unterdrückung. Ihnen danken wir.

Ihr Einsatz hat den Menschen in Europa nach den bitteren und schmerzhaften Jahren der Verfolgung und Unterdrückung den Neuanfang, die Gestaltung von Gegenwart und Zukunft, den Aufbau eines Lebens in Frieden, Freiheit und Vielfalt ermöglicht. Mit der Gründung der UNO und der Erklärung der Menschenrechte eröffneten sich weltweit neue Möglichkeiten für das friedliche und solidarische Zusammenleben der Menschen und Staaten.

Dieses Vermächtnis des 8. Mai 1945 ist heute mehr als gefährdet:
Der Frieden ist brüchiger denn je.
In vielen Ländern der Welt wie in Afghanistan, im Irak, in Syrien, in der Ukraine, in Libyen und anderen Ländern Afrikas toben Kriege.
Während es 1945 hieß: „Nie wieder Krieg vom deutschen Boden!“ sind heute deutsche Waffen und auch wieder deutsches Militär fast überall beteiligt. Die Bereitschaft, „deutsche Interessen“ zur Sicherungen von Rohstoffen, ihren Transportwegen, Exportmärkten und Einflusssphären erneut mit militärischen Mitteln durchzusetzen, ist gegen den Willen der Mehrheit der Bevölkerung in Regierung und Bundestag wieder politische Praxis geworden.

Regierung und Bundespräsident rufen zur Übernahme von mehr „Verantwortung“ auf und meinen damit mehr Aufrüstung und Militär.

Tatsächlich ist die konfrontative Politik gegenüber Russland, die Aufstellung einer NATO-Eingreiftruppe für Osteuropa und die Führung dieser „Speerspitze“ durch die Bundeswehr ein unverantwortliches Spiel mit dem Feuer. Gleichzeitig erleben wir einen rasanten Aufstieg neofaschistischer Kräfte. So konnte die Naziterrorgruppe „NSU“ jahrelang unbehelligt eine blutige Spur faschistischen Terrors durch unser Land ziehen. Im Zuge der schleppenden Aufklärung dieser Verbrechen werden Hinweise auf Vertuschung und Verflechtungen mit Geheimdiensten und Sicherheitsbehörden immer dichter.

Rassismus, Chauvinismus, Antisemitismus und Antiziganismus, Islamfeindlichkeit – alle möglichen Ideologien zur Begründung sozialer Ungleichheit und gesellschaftlicher Ausgrenzung haben Konjunktur. In Parteien, sogenannten Kameradschaften und vermeintlichen Bürgerinitiativen versuchen rechte Kräfte dieses Potential zu organisieren und zu bündeln.

Die soziale Spaltung der Gesellschaft verschärft die Angst vor dem Abstieg in die Armut und ist zunehmend mit der Bereitschaft zu gesellschaftlicher Ausgrenzung und Gewalt verbunden. Wir erleben, dass Grundrechte immer weiter eingeschränkt werden und wir unsere Privatsphäre kaum noch schützen können.

Das Vermächtnis und der Auftrag des 8. Mai gebieten es, die Forderung „Nie wieder Faschismus – nie wieder Krieg!“ in den Mittelpunkt aller politischen Kämpfe zu rücken. Die vielen Opfer, die für den Tag der Befreiung erbracht werden mußten, geben uns diesen Auftrag:
„Die Vernichtung des Nazismus mit seinen Wurzeln ist unsere Losung. Der Aufbau einer neuen Welt des Friedens ist unser Ziel.“ So lautete der Schwur der befreiten Häftlinge von Buchenwald.

Diesem Schwur fühlen auch wir uns weiterhin verpflichtet: Nie wieder Faschismus und Krieg!

Download flyer (3MB): Flyer 9. Mai