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»» Plakat 8. Mai 2015 (PDF) Einige Artikel / Interviews Würzburg war wirklich
eine Schule des Widerstands« Unsere Schulden in
Athen »Keine
Freundschaft mit dem Sauvolk«
Katastrophe auf Griechisch
Otto Köhler, Journalist und Publizist, über deutsche Verhältnisse |
Wurden wir 1945 befreit? Vom Griff nach der Weltmacht zur neuen Verantwortungsergreifung ‒ deutsche Kontinuitäten mit Otto Köhler, Journalist, Buchautor und Publizist Mittwoch, 6. Mai 2015
Veranstalter: Heidelberger Forum
gegen Militarismus u. Krieg, VVN/BdA Heidelberg und DGB
Heidelberg/Rhein-Neckar in
Zusammenarbeit mit der Volkshochschule
Heidelberg e.V.
Der 8. Mai war ein Tag der Befreiung“, meinte vor dreißig
Jahren Bundespräsident Richard von Weizsäcker in seiner berühmten Rede.
Empörung und Widerspruch löste er bei denen aus, für die die Niederlage
der Wehrmacht eine Katastrophe war und der Sieg der
Anti-Hitlerkoalition ein Verhängnis.
Brach aber 1945 eine neue Zeitrechnung, die „Stunde Null“ aus? Waren die deutschen Eliten, die 1914 nach der Weltmacht griffen und 1939 mit neuer militärischer Macht ganz Europa unter ihrer Führung vereinten, für immer geschlagen? Oder kennt die neue Berliner Republik auf diesem Planeten längst keinen Platz mehr, auf dem der deutsche Soldat nicht stehen darf - und muss. Otto Köhler, geb. 1935, arbeitete früher u.a. für den
Spiegel, Konkret und Die Zeit sowie für den WDR und den
Deutschlandfunk. Er schreibt heute für die Tageszeitung
junge Welt und die
Zweiwochenschrift Ossietzky,
die er auch mit herausgibt. Außerdem veröffentlichte er eine Reihe Bücher zu
geschichtlichen und politischen Themen.
Freitag, 8. Mai 2015 Denkmal-Enthüllung für 1944 ermordete Zwangsarbeiter Am 70. Jahrestag der Befreiung vom NS-Faschismus wird in Rohrbach auf dem Gelände der ehemaligen Fuchs-Waggonfabrik (später Harvester, Dresser, Furukawa) das Gedenken an die 1944 von den Nazis erhängten fünf russischen und ukrainischen Zwangsarbeiter stattfinden. Es wird vor Ort ein Denkmal für die Ermordeten enthüllt. Sprechen werden Heidelbergs Oberbürgermeister Eckard Würzner, Mirko Geiger von der IG Metall sowie der Künstler Michael Lindgren, der das Denkmal geschaffen hat. Ort: Wasserturm, Heidelberg-Rohrbach
Ort: Wasserturm, Heidelberg-Rohrbach Samstag, 9. Mai 2015 - Stuttgart Demonstration: Tag der Befreiung ‒ Unser Auftrag für Demokratie, Solidarität und Frieden
Der 8. Mai 1945 war der Tag der Befreiung
vom NS-Faschismus und vom Krieg. Das
Vermächtnis und der Auftrag des 8. Mai
gebieten es, die Forderung „Nie wieder
Faschismus - nie wieder Krieg!“ in den
Mittelpunkt aller politischen Kämpfe zu
rücken.
Beginn: Lautenschlagerstraße (Nähe
Hauptbahnhof), Stuttgart Aufruf und weitere Infos auf der Seite der VVB-BdA BaWü. »» Gemeinsame Zugfahrt von Heidelberg: 10.30 Uhr Hauptbahnhof Aufruf zu Demonstration und Kundgebung am 9. Mai in StuttgartTag der Befreiung Der 8. Mai 1945 war der Tag der Befreiung vom faschistischen Terror und vom Krieg. Die Befreiten von damals erlebten den 8. Mai als „Morgenröte der Menschheit“ wie es Peter Gingold, ein jüdischer Antifaschist und Kommunist, einst formulierte. An diesem Tag hatten die Nazis, ihre Förderer und Parteigänger den Krieg verloren. Für die Mehrheit der Menschen in Europa bedeutete er die Hoffnung auf Frieden, Freiheit und Zukunft. Damals wurde dieser Tag überall in Europa als Freuden- und Feiertag begangen. Anders in Deutschland: in der westdeutschen Bundesrepublik war das offizielle Vokabular von Begriffen wie „Kapitulation“, „Niederlage“ und „Zusammenbruch“ geprägt. Es dauerte 40 Jahre, bis Bundespräsident Richard von Weizsäcker vom „Tag der Befreiung“ sprach und damit die Perspektive von der Sicht der Besiegten auf jene der Befreiten wechselte. Zum 70. Jahrestag fordern wir, den 8. Mai endlich als Tag der Befreiung der Menschen und Völker Europas von Faschismus und Krieg angemessen zu begehen und ihn als bundesweiten gesetzlichen Feiertag einzuführen. Tatsächlich gibt es keinen Tag in der Geschichte Europas, der so viel Freude und Erleichterung ausgelöst hat, der gleichzeitig so teuer errungen werden musste, wie dieser 8. Mai 1945. Mehr als 55 Millionen Menschen fielen Nazi-Terror, Holocaust und
Vernichtungskrieg zum Opfer. Sie bezahlten den deutschen Griff nach der
Weltherrschaft mit unvorstellbarem Leid und ihrem Leben. Die deutsche
Wirtschaft, allen voran Chemie- und Rüstungsindustrie und Banken waren die
Hauptgewinner von „Arisierung“, Krieg und der Ausbeutung von KZ-Häftlingen
und ZwangsarbeiterInnen. Die Hauptlast des Krieges und der Befreiung trugen
die Menschen in der Sowjetunion. Millionen alliierte Soldaten, Frauen und
Männer aus dem Widerstand, PartisanInnen und Kriegsverweigerer haben für
diesen Tag ihr Leben riskiert und geopfert. Ihr Einsatz hat den Menschen in Europa nach den bitteren und schmerzhaften Jahren der Verfolgung und Unterdrückung den Neuanfang, die Gestaltung von Gegenwart und Zukunft, den Aufbau eines Lebens in Frieden, Freiheit und Vielfalt ermöglicht. Mit der Gründung der UNO und der Erklärung der Menschenrechte eröffneten sich weltweit neue Möglichkeiten für das friedliche und solidarische Zusammenleben der Menschen und Staaten. Dieses Vermächtnis des 8. Mai 1945 ist heute mehr als gefährdet: Regierung und Bundespräsident rufen zur Übernahme von mehr „Verantwortung“ auf und meinen damit mehr Aufrüstung und Militär. Tatsächlich ist die konfrontative Politik gegenüber Russland, die Aufstellung einer NATO-Eingreiftruppe für Osteuropa und die Führung dieser „Speerspitze“ durch die Bundeswehr ein unverantwortliches Spiel mit dem Feuer. Gleichzeitig erleben wir einen rasanten Aufstieg neofaschistischer Kräfte. So konnte die Naziterrorgruppe „NSU“ jahrelang unbehelligt eine blutige Spur faschistischen Terrors durch unser Land ziehen. Im Zuge der schleppenden Aufklärung dieser Verbrechen werden Hinweise auf Vertuschung und Verflechtungen mit Geheimdiensten und Sicherheitsbehörden immer dichter. Rassismus, Chauvinismus, Antisemitismus und Antiziganismus, Islamfeindlichkeit – alle möglichen Ideologien zur Begründung sozialer Ungleichheit und gesellschaftlicher Ausgrenzung haben Konjunktur. In Parteien, sogenannten Kameradschaften und vermeintlichen Bürgerinitiativen versuchen rechte Kräfte dieses Potential zu organisieren und zu bündeln. Die soziale Spaltung der Gesellschaft verschärft die Angst vor dem Abstieg in die Armut und ist zunehmend mit der Bereitschaft zu gesellschaftlicher Ausgrenzung und Gewalt verbunden. Wir erleben, dass Grundrechte immer weiter eingeschränkt werden und wir unsere Privatsphäre kaum noch schützen können. Das Vermächtnis und der Auftrag des 8. Mai gebieten es, die Forderung
„Nie wieder Faschismus – nie wieder Krieg!“ in den Mittelpunkt aller
politischen Kämpfe zu rücken. Die vielen Opfer, die für den Tag der
Befreiung erbracht werden mußten, geben uns diesen Auftrag: Diesem Schwur fühlen auch wir uns weiterhin verpflichtet: Nie wieder Faschismus und Krieg! Download flyer (3MB): Flyer 9. Mai
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